Drive My Car

JP 2021, OV/df, 179', Regie: Ryûsuke Hamaguchi, mit Hidetoshi Nishijima, Tôko Miura, Masaki Osada

Filmkritik von Walter Gasperi

Schicht für Schicht dringt Ryusuke Hamaguchi in seiner famosen Verfilmung von zwei Kurzgeschichten von Haruki Murakami in 179 dichten Minuten tiefer in die Psyche seiner Charaktere ein und erzählt bewegend von Trauer, Schuldgefühlen, verfehlter Kommunikation und Neubeginn. – Ein zurückhaltender Film, aber gerade in seiner Unaufdringlichkeit ein wahres Meisterwerk des Kinos.

Drive-Away Dolls

US 2024, OV/df, 84', Regie: Ethan Cohen, mit Geraldine Viswanathan, Margaret Qualley, Matt Damon

Filmkritik von Walter Gasperi

Ethan Coens erster Spielfilm ohne Mitarbeit seines Bruders Joel ist ein ziemlich durchgeknalltes Roadmovie um zwei lesbische junge Frauen, die in einem Wagen mit einem Koffer und einer Hutschachtel unterwegs sind, hinter denen auch zwei nicht besonders intelligente Gangster her sind: Die Geschichte ist alles andere als originell, aber spielfreudige Schauspieler:innen, schräge Figuren, pointierte Dialoge und die unbekümmert-lustvolle Inszenierung sorgen für unterhaltsame 84 Minuten.

 

Du Bruit Dans La Tête

CH 2008, 90 Min., F/d, Regie: Vincent Pluss, mit Céline Bolomey, Gabriel Bonnefoy, Frédéric Landenberg

Rezension von Cindy Hertach

Nach einem Studienaufenthalt in Kanada kehrt die dreissigjährige Laura nach Genf zurück. Einsam und unglücklich, da von ihrem Freund unlängst verlassen, versucht sie sich bei Zeitung als Journalistin zu etablieren. Mit ihrem eigensinnigen und schroffen Wesen eckt Laura an ihrem Arbeitsplatz jedoch schnell an.

Dürrenmatt - Eine Liebesgeschichte

CH 2015, 90 Min., CH-D, Regie & Buch: Sabine Gisiger, Dokumentarfilm

Im Zentrum des Films steht die bisher unbekannte Liebesgeschichte von Friedrich Dürrenmatt und seiner Frau Lotti Dürrenmatt-Geissler.

 

Dust of Time

GR 2008, 125 Min., E/df, Regie: Theo Angelopoulos, mit Harvey Keitel, Willem Dafoe, Bruno Ganz

Rezension von Geri Krebs

Chronologisch beginnt dieses Epos um die Wirrnisse einer griechischen Familie vor dem Hintergrund des Kalten Krieges mit dem Tod Stalins im März 1953 in Russland, und es endet im Berlin der Jahrtausendwende. Dazwischen liegen über zwei Filmstunden voller Irrfahrten durch ein halbes Jahrhundert europäischer Geschichte.

Dutti der Riese

CH 2007, D, 94 Min., Regie: Martin Witz, Dokumentarfilm

Pressetext

Gottlieb Duttweiler hat die Migros erfunden. Sein revolutionäres Konzept hat er gegen Widerstände aus allen politischen und wirtschaftlichen Lagern verteidigt und gross gemacht. Als widersprüchliche Persönlichkeit hat er die Schweizer Gesellschaft in glühende Verehrer und erbitterte Gegner gespalten: Aus Gesinnung ein Demokrat – im Temperament ein Diktator – ist er ein Visionär und gleichzeitig ein kühl rechnender Realist. Furchtlos, bauernschlau, aggressiv, harmoniebedürftig, traditionsbewusst und ebenso zukunftsorientiert. Kaum ein anderer hat in der Schweiz so viel in Bewegung gesetzt wie «Dutti».

 

Early Birds

CH 2023, CH-Dial./D, 97', Regie: Michael Steiner, mit Nilam Farooq, Anatole Taubman, Silvana Synovia

Nach einer wilden Party mit blutigem Ausgang steht posh Annika plötzlich mit massig Cash und Koks da. Sie will es nicht mehr hergeben. Dafür muss sie sich ausgerechnet mit der rebellischen Caro verbünden. Gegen brutale Dealer und Cops.

Eastern Promises

USA 2007, 100 Min., OV/df, Regie: David Cronenberg, mit Viggo Mortensen, Naomi Watts, Armin Mueller-Stahl, Vincent Cassel

Pressetext

In einem Londoner Krankenhaus stirbt eine junge Mutter bei der Geburt ihres Kindes in den Armen der Hebamme Anna (Naomi Watts). Da die Identität der Toten, einer offenbar illegalen osteuropäischen Prostituierten, unbekannt ist, setzt Anna alles daran, die Angehörigen des verwaisten Säuglings zu finden. Ihre einzigen Hinweise sind ein in russisch geschriebenes Tagebuch und die Visitenkarte eines transsibirischen Restaurants. Anna folgt der Spur und trifft dabei auf den attraktiven Chauffeur Nikolai (Viggo Mortensen). Der arbeitet für den ebenso einflussreichen wie zwielichtigen Restaurant-Besitzer und Patriarchen Semyon (Armin Mueller-Stahl).

 

Easy Love

DE 2019, D, 89 Min., Regie: Tamer Jandali, mit Stella Vivien Dhingra, Niclas Jüngermann, Andersen Sophia

EASY LOVE begleitet sieben Frauen und Männer zwischen 25 und 45 auf ihrer Suche nach dem Glück. Die «Generation Y» ist kreativ, egozentrisch, hedonistisch. Doch mit Ungebundenheit und Individualität gehen auch Einsamkeit und Desillusionierung einher. Ihre Abenteuerlust führt die ProtagonistInnen oft auf Irrwege, manchmal zum Therapeuten, aber auch zur grossen Liebe.

Easy Virtue

GB 2008, OV/df, 93 Min., Regie: Stephan Elliott. Mit Jessica Biel, Ben Barnes, Kristin Scott Thomas, Colin Firth, Kimberley Nixon

Filmdienst

Die unerwünschte Heirat ihres Sohnes mit einer burschikosen Amerikanerin bringt eine standesstolze Engländerin, die die Gepflogenheiten des spleenigen britischen oberen Mittelstands verkörpert, derart in Rage, dass sie sich fortan einen Kleinkrieg mit ihrer ungeliebten Schwiegertochter liefert.

 

Echo

IS 2019, OV/df, 79', Regie: Rúnar Rúnarsson, mit Sigurmar Albertsson

In einer kargen Winterlandschaft brennt lichterloh ein altes Bauernhaus. Sein Besitzer hat es angezündet, weil neue Fertighäuser billiger kommen als eine Renovierung. Ein junges Mädchen versucht vergeblich, seinen Vater mit einem Klavierstück zu beeindrucken. Ein Junkie wird geduldig von zwei Sozialarbeiterinnen versorgt und mit einem Weihnachtsgeschenk bedacht. Ein Hund versteckt sich ängstlich vor dem Neujahrsfeuerwerk unter dem Sofa.

Eden

FR 2014, 131 Min., OV/d, Regie: Mia Hansen-Løve, mit Félix de Givry, Pauline Etienne, Greta Gerwig, Hugo Conzelmann, Bradly Corby

EDEN ist ein bewegender Trip in das pulsierende Paris der frühen 1990er-Jahre. Durch die Augen der jungen DJ Gruppen Cheers und Daft Punk taucht der Film in die Elektro Musik-Szene ein, in ein flüchtiges Nachtleben bestehend aus Sex, Drogen und immerwährenden Beats.

 

Effi Briest

D 2008, 117 Min., D, Regie: Hermine Huntgeburth, mit Julia Jentsch

Rezension von Andrea Lüthi

Auf Drängen ihrer Mutter heiratet die junge Effi den Baron von Innstetten, ohne ihn richtig zu kennen. Am neuen Wohnort fühlt sie sich einsam und rettet sich bald in eine Affäre mit dem Lebemann Major Crampas. Aber Jahre später kommt alles ans Licht.

Egoiste - Lotti Latrous

D/CH 2007, 92 Min., Regie: Stephan Anspichler, Dokumentarfilm

Pressetext

Was Lotti Latrous, Schweizerin des Jahres 2004, innerhalb der letzten neun Jahre mit ihrem Sterbehospiz für Aidskranke in der Elfenbeinküste geschaffen hat, basiert auf zahlreichen ernsthaften und schwerwiegenden Entscheidungen für ihr Leben. Die Mutter von drei Kindern, die ein erfülltes Familienleben führte, begann kritisch ihren eigenen Lebensweg zu hinterfragen, der für lange Zeit vom Ueberfluss und von luxuriösen Inhalten geprägt war.

 

Eine Ruhige Jacke

CH 2010, 76 Min., Dialekt, Regie: Ramòn Giger, Dokumentarfilm

Pressetext

Roman spricht seit sechsundzwanzig Jahren nicht. Er ist autistisch. Seine Freude am Filmen und Gefilmtwerden sowie seine Beziehung zu seinem Betreuer Xaver ermöglichen ihm, Kontakt mit der Aussenwelt aufzunehmen.

Einfach Leben

CH 2016, CH-Dialekt/f, 99 Min., Regie: Hans Haldimann, Dokumentarfilm mit Ulrico Stamani, SueSanna Russell, Katharina Lüthi

Ulrico, Sanna und Katharina versuchen, sich von den Zwängen der modernen Gesellschaft abzuwenden und ihr Leben selbstbestimmt und im Einklang mit der Natur zu gestalten.

 

Eingeimpft

DE 2018, D, 95 Min., Regie: David Sieveking, Dokumentarfilm

Ein Kind kommt zur Welt. Die glücklichen Eltern, Jessica und David, begrüßen ihre Tochter Zaria mit liebevoller Zuwendung und sie entwickelt sich prächtig.

Eisenberger - Kunst muss schön sein, sagt der Frosch zur Fliege

CH 2018, D, 94 Min., Regie: Hercli Bundi, Dokumentarfilm mit Christian Eisenberger

Kunst ist nur eine Etikette ohne jede Relevanz, sagt der österreichische Künstler Christian Eisenberger. Mit 40 Jahren hat er über 45'000 Werke geschaffen. Tausende davon liess er auf Strassen und Plätzen stehen.

 

El Baño del Papa

Uruguay 2007, 85 Min., OV/df, Regie: Enrique Fernández und César Charlone, mit César Troncoso, Virgina Méndez, Virginia Ruiz

Pressetext

Die Ankündigung des Papstbesuchs bewegt die EinwohnerInnen von Melo ganz besonders: der Papst wird nämlich seine Uruguay-Tournee in ihrer kleinen Stadt beginnen. Mehr als 50‘000 Personen werden erwartet. Die Bescheidensten unter diesen EinwohnerInnen denken, dass dieser Besuch wunderbar sein wird: für ihre Seele und für ihr Portemonnaie. Alle haben nur noch eine Idee im Kopf: der Menge, die zusammen kommt, um den Papst zu empfangen, Sandwichs und Getränke zu verkaufen.

El Botón de Nácar

CL 2015, 82 Min., SP/df, Regie Patricio Guzmán, Dokumentarfilm

Der Chilene Patricio Guzmán (Nostalgia de la luz) ist ein wunderbarer Erzähler. Sanft führt er uns durch seine Geschichten, die er dem Leben entnimmt und der Geschichte. In Nostalgia de la luz lud er uns ein in die Wüste und ins Universum. Dieses Mal sind es Patagonien und der Ozean. Chile hat 4300 Kilometer Küste, hat Vulkane, Berge und Gletscher. Guzmàn lauscht den Stimmen der Natur und jenen der Ureinwohner Patagoniens. Sein Film ist ein Gedicht.

 

El Buen Patrón

ES 2021, OV/df, 120', Regie: Fernando León de Aranoa, mit Javier Bardem, Manolo Solo, Sonia Almarcha

Filmkritik von Teresa Vena

Der Boss einer Fabrik für Industriewaagen möchte unbedingt einen lokalen Unternehmenspreis gewinnen. Dank einiger Hindernisse wird der Film zur humorvollen Sozialsatire.

El Clan

AR/ES 2015, 108 Min., OV/df, Regie: Pablo Trapero, mit Guillermo Francella, Peter Lanzani, Lili Popovich

Buenos Aires in den frühen 1980er-Jahren. Die Puccios wirken wie eine ganz normale, gutbürgerliche Familie.

 

El nido vacío

ARG 2008, 91 Min., OV/df, Regie: Daniel Burman, mit Oscar Martínez, Cecilia Roth, Arturo Goetz, Inés Efron, Eugenia Capizzano

Rezension von Geri Krebs

Seit seinem Erfolg mit „El abrazo partido“ vor vier Jahren hat sich der Argentinier Daniel Burman auf Familiengeschichten spezialisiert. Stand in jenem an der Berlinale preisgekrönten Werk eine Vatersuche im Zentrum, so ging es 2006 in „Derecho de familia“ um eine konfliktreiche Vater-Sohn-Beziehung.

El Niño Pez

ARG 2009, 96 Min., OV/df, Regie: Lucía Puenzo, mit Inés Efron, Mariela Vitale, Carlos Bardem

Rezension von Geri Krebs

Mit „XXY", einem Drama über eine intersexuelle Adoleszente, die nach dem Wunsch ihrer Mutter zur Frau umoperiert werden soll, machte Lucia Puenzo vor Jahresfrist Furore als eine der eigenwilligsten Stimmen innerhalb des vielfältigen jungen argentinischen Kinos.

 

El Orfanato

E 2007, 106 Min., OV/df, Regie: Juan Antonio Bayona, mit Belén Rueda, Fernando Cayo, Roger Princep, Geraldine Chaplin

Pressetext

Laura (Belén Rueda) hat die schönsten Jahre ihrer Kindheit in einem Waisenhaus an der spanischen Küste verbracht. 30 Jahre später kehrt Sie mit ihrem Ehemann Carlos (Fernando Cayo) und ihrem siebenjährigen Adoptivsohn Simon (Roger Príncep) an diesen Ort zurück, mit der Absicht, das verfallene Waisenhaus zu renovieren und ein Heim für geistig behinderte Kinder zu eröffnen.

El Otro

ARG 2007, 83 Min., OV/df, Regie: Ariel Rotter, mit Julio Chávez, María Onetto, María Ucedo, Inés Molina, Arturo Goetz, Osvaldo Bonet

Pressetext

Für den 46-jährigen Anwalt Juan Desouza scheint alles darauf hinzudeuten, dass er wie sein Vater ein Leben in Sicherheit und Wohlstand verbringen wird. Als ihm seine Frau mitteilt, vielleicht schwanger zu sein, und zugleich sein Vater schwer erkrankt, beginnt Juan über sein Dasein nachzudenken. Eine geschäftliche Reise verleitet ihn dazu, die Identität zu wechseln und das Leben dadurch aus anderer Perspektive neu zu sehen.

 

El Rey De San Gregorio

Chile/Schweiz 2005, 85 Min., OV/df, Regie: Alfonso Gazitúa Gaete, mit Pedro Vargas, María José Pargas, Gloria Münchmeyer, Giselle Demelchiore, José Miguel Jiménez

Pressetext

"El Rey De San Gregorio" ist eine Geschichte über die reine und simple Liebe. Der Film erzählt vom Leben von Pedro Vargas - der sich selber spielt -, einem 30 Jahre alten Mann, der im Elendsviertel von San Gregorio wohnt und sowohl physisch als auch psychisch benachteiligt ist, da er eine leichte Behinderung aufweist. Dies hält ihn jedoch keineswegs davon ab, die Hauptfigur dieser wunderschönen Liebesgeschichte zu sein, zusammen mit seiner "Prinzessin" Cati, die psychisch schwer behindert ist.

El Secreto de Wakolda

ARG 2013, 93 Min., OV/df, Regie: Lucía Puenzo, mit Florencia Bado, Alex Brendemühl, Diego Peretti

Die 12-jährige Lilith zieht 1960 mir ihrer Familie nach Bariloche, denn in der argentinischen Stadt möchten ihre Eltern ein Hotel eröffnen. Auf der Fahrt dorthin machen sie die Bekanntschaft mit Helmut Gregor, einem freundlichen deutschen Arzt. Dieser schliesst sich nicht nur gerne der Reisegemeinschaft an, sondern wird in Bariloche auch zum ersten Dauergast der neuen Pension.

 

El tiempo nublado

PAR/CH 2014, 92 Min.,OV/df, Regie: Arami Ullon, Dokumentarfilm

Solange sich Arami erinnern kann, leidet ihre Mutter an Epilepsie und Parkinson. Von Kindheit an musste sie sich um sie kümmern, erst vor zehn Jahren gelang Arami die Abnabelung. Inzwischen lebt sie mit ihrem Freund Patrick in der Schweiz.

Eldorado

BE 2008, 80 Min., F/d, Regie: Bouli Lanners, mit Bouli Lanners, Fabride Adde, Philippe Nahon, Didier Toupy, Françoise Chichér

Rezension von Stefan Volk

„Wenn ich nicht Jesus Christus bin, soll mich auf der Stelle der Blitz treffen“, sagt der weissbärtige Hippie im Prolog zu Bouli Lanners’ „Eldorado“. Und fügt dann noch hinzu, er habe aber nicht vor, sich wieder ans Kreuz schlagen zu lassen. Danach verschwindet er. Und kehrt nicht wieder. Eins ist nach diesem Auftritt aber schon mal klar, die Zuschauer dürfen sich auf Aussergewöhnliches gefasst machen.

 

Electric Fields

CH 2024, D/f, 80', Regie: Lisa Gertsch, mit Julia Jentsch, Michael Neuen­schwander, Sophie Hutter

Filmkritik von Walter Gasperi

In Lisa Gertschs beim heurigen Max Ophüls-Preis als bester Spielfilm ausgezeichneten Abschlussfilm bricht in sechs Episoden das Unerklärliche in die alltägliche Welt herein: Ein durch originelle Ideen, lakonische Erzählweise und bestechende Schwarzweißfotografie beeindruckendes Debüt.

Electroboy

CH 2014, 113 Min., OV/df, Regie: Marcel Gisler, mit Florian Burkhardt, Dokumentarfilm

You can get it if you really want. Wenn dieser Satz auf jemanden zutrifft, dann auf Florian Burkhardt. Er hat fast alles erreicht, was er wollte. Nur nicht das, was ihm am Wichtigsten war: Sich selbst zu entkommen.

 

Elena

R 2012, 109 Min., OV/df, Regie: Andrei Zvyagintsev, mit: Andrey Smirnov, Nadezhda Markina, Elena Lyadova

Elena und Vladimir sind ein älteres Ehepaar, die beide Kinder aus erster Ehe haben. Während er ein wohlhabender, aber gefühlskalter Mann ist, stammt sie aus bescheidenen Verhältnissen.

Elle s'en va

FR 2013, 116 Min., F/d, Regie: Emmanuelle Bercot, mit: Catherine Deneuve, Nemo Schiffman, Gérard Garouste

Bettie, Anfang 60, lässt Mutter, Gäste und die Angestellten ihres bretonischen Restaurants einfach zurück. Weil ihr die Zigaretten ausgegangen sind, steigt sie ins Auto und fährt los. Doch die Suche zieht sich hin. Die Läden sind geschlossen, und Bettie will nicht mehr in ihr Leben zurückkehren.

 

Ema y Gastón

CL 2019, OV/df, 102', Regie: Pablo Larraín, mit Mariana Di Girolamo, Gael García Bernal, Mariana Loyola, Paula Hofmann

Pablo Larraín gehört zu den herausragenden Regisseuren des lateinamerikanischen Kinos. Kompromisslos geht er seinen Weg und realisiert Filme, die die Möglichkeiten des visuellen Ausdrucks abtasten und ausloten.

Emma - Il colore nascosto delle cose

IT/CH 2017, OV/df, 116 Min., Regie: Silvio Soldini, mit Adriano Giannini, Valeria Golino

Teo ist stets auf der Flucht – vor seiner Vergangenheit, seiner Familie, vor emotionaler Nähe. Trotz seiner Freundin, mit der er bald zusammenziehen wird, einer Geliebten und romantischen Abenteuern, fühlt er sich am wohlsten in seiner Junggesellenwohnung, zusammen mit dem Staubsaugerroboter.

 

En Attendent Bojangles

FR 2020, F/d, 125', Regie: Regis Roinsard, mit Virginie Efira, Romain Duris, Grégory Gadebois

Es ist Liebe auf den ersten Blick, zumindest bei Georges, der der fantasievollen und spontanen Camille sofort verfällt. Doch so schnell wie sie ihm erschienen ist, so schnell ist Camille auch wieder verschwunden. Georges muss Camille erst zu dieser Liebe überreden, aber dann tauchen sie gemeinsam ein in ein leidenschaftliches Leben fernab aller Konventionen im Frankreich der 50er Jahre.

En Ganske Snill Mann

NO 2010, 103 Min., Norw./d/f, Regie: Hans Petter Moland, mit Stellan Skarsgård, Bjørn Floberg, Gard B. Eidsvold

Rezension von Geri Krebs

Die schwarze Komödie des Norwegers Hans Petter Molands um einen aus dem Knast entlassenen Killer ist ein so vergnüglicher wie bisweilen derber Spass, der nur durch ein etwas gar moralisches Happy End leicht getrübt wird.

 

En Guerre

FR 2018, F/d, 115 Min., Regie: Stéphane Brizé, mit Vincent Lindon

Filmkritik von Martin Walder

Klassische Geschichte: Ein deutscher Konzern kündigt die Schliessung einer Produktionsstätte für Autozubehör in Südfrankreich mit 1100 Beschäftigten an. Zwei Jahre zuvor war die Rettung des Betriebs garantiert worden, nachdem die Belegschaft eine Prämienstreichung und die 40-Stunden-Woche akzeptiert hatte.

Ennio Morricone - Il Maestro

IT/BE/NL 2021, 157', OV/df, Regie: Giuseppe Tornatore, mit Ennio Morricone, Bernardo Bertolucci, Dario Argento

Filmkritik von Walter Gasperi

Giuseppe Tornatore zeichnet mit einem Interview mit dem legendären Filmmusikkomponisten, zahlreichen Filmausschnitten und Statements von Wegbegleitern und Bewundern das Leben und Schaffen des am 6. Juli 2020 verstorbenen Italieners nach: Ein ebenso mitreißender wie informativer Dokumentarfilm.

 

Escape from Tibet

DE/CH 2012, 101 Min., OV/df, Regie: Maria Blumencron, mit Hannah Herzsprung, David Lee McInnis, Yangzom Brauen

Die junge Medizinstudentin Johanna will hoch hinaus: In Tibet möchte sie einen Achttausender bezwingen. Doch die schneebedeckten Gipfel scheinen unüberwindbar, das Land ist riesig, die tibetische Kultur voller Geheimnisse. Da macht Johanna auf einer ihrer Trekkingtouren eine Entdeckung, die ihr Leben von Grund auf verändert. Und so ist sie bald auf einer abenteuerlichen Reise hoch oben im Himalaya unterwegs - denn laut eines Orakels muss der «Goldene Junge», der als legitimer Nachfolger des Dalai Lama gilt, ausser Landes gebracht werden...

Et au pire, on se mariera

CA/CH 2017, OV/d, 91 Min., Regie: Léa Pool, mit Mehdi Djaadi, Jean-Simon Leduc, Sophie Nélisse

Geschickt versteckt Aïcha ihr fragiles Wesen hinter einem losen Mundwerk.

 

Europe, She Loves

CH 2016, OV/df, 100 Min., Regie: Jan Gassmann, Dokumentarfilm

Vier Paare, vier Städte in Europa, vier Geschichten über Träume, Kinder, Alltag, Sex und Drogen. Ein intimer Blick auf die junge Generation eines alternden Kontinents.

Everybody Hates Johan

NO 2022, OV/df, 93', Regie: Hallvar Witzø, mit Pål Sverre Hagen, Ingrid Bolsø Berdal, Hermann Sabado

Filmkritik von Walter Gasperi

Von der Kindheit bis zum hohen Alter bestimmt Sprengstoff das Leben des Norwegers Johan, doch nicht nur Freude bereitet diese Leidenschaft, sondern führt auch zu Unglücken: Hallvar Witzø erzählt vor der herb-poetischen Kulisse der vor Trondheim gelegenen Insel Frøya mit skandinavisch schwarzem Humor die ziemlich schräge Lebensgeschichte dieses Außenseiters.

 

Everything Everywhere All At Once

US 2022, 140', OV/df, Regie: Daniel Kwan, Daniel Scheinert, mit Michelle Yeoh, Jamie Lee Curtis, Stephanie Hsu

Filmkritik von Michael Pekler

Der bisher erfolgreichste Sciencefiction-Abenteuerfilm des Jahres will mehr sein als nur das. Und entpuppt sich deshalb als kreativer Kraftakt und Wundertüte voller Überraschungen.

Exit Marrakech

D 2013, 123 Min., D, Regie: Caroline Link, mit Ulrich Tukur, Samuel Schneider, Hafsia Herzi

Als der 17-jährige Ben (Samuel Schneider) seinen Vater Heinrich (Ulrich Tukur), den gefeierten Regisseur, der in Marrakesch an einem internationalen Theaterfestival teilnimmt, besucht, beginnt für ihn kein Märchen aus Tausendundeiner Nacht.

 

Eyes Wide Open

IL 2009, 90 Min., OV/df, Regie: Haim Tabakman, mit Zohar Strauss, Ran Danker, Tinkerbel, DVD-Release: 1.7.2010

Rezension von Christine Stark

Eine Männerliebe inmitten des orthodoxen Viertels in Jerusalem: Zwar gibt es weder Händchenhalten noch Küsse in der Öffentlichkeit, aber schon bald ist allen in der Nachbarschaft und Gemeinde klar, welch tiefe, lang unterdrückte Gefühle der junge Ezri bei dem verheirateten Aaron ausgelöst hat.

Få meg på, for faen - Turn me on, goddammit

NOR 2011, 76 Min., OV/df, Regie: Jannicke Systad Jacobsen, mit Helene Bergsholm, Matias Myren, Malin Bjørhovde, Henriette Steenstup

Die fünfzehnjährige Alma lebt in einem norwegischen Provinznest, in einer Welt, die ihr viel zu eng und zu langweilig ist. Ihre Hormone spielen verrückt: Jetzt und sofort möchte sie ihre Sexualität entdecken und ausleben! Da bleibt ihr nichts anderes übrig, als auf ihre blühende Phantasie zu setzen oder ihre Neugier auch mal durch den Anruf einer Sex-Hotline zu befriedigen.

 

Fahrenheit 11/9

US 2018, OV/df, 125 Min., Regie: Michael Moore, Dokumentarfilm mit David Hogg, Alexandria Ocasio-Cortez

Michael Moores neuster provokanter Streich zur Ära Trump und zu den Fragen: "How the f**k did this happen, and how the f**k do we get out?" Michael Moore hatte es vorausgesehen in seinem Essay vom Juli 2016: 5 Gründe warum Trump gewinnen wird.

Fai bei sogni

IT 2016, I/df, 134 Min., Regie: Marco Bellocchio, mit Valerio Mastandrea, Bérénice Bejo, Guido Caprino

Massimo aus Turin ist neun. Er liebt seine Mutter über alles. In den glücklichen 1960er-Jahren tanzt er mit ihr Twist und darf sich an sie gekuschelt im Fernsehen Horrorfilme anschauen.

 
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