Looking for Eric

Und dann stand letzthin doch tatsächlich Lily, seine Jugendliebe und die Mutter seiner einzigen Tochter, vor seiner Tür und drückte ihm kommentarlos seine neugeborene Enkelin in die Arme. Ziemlich überfordert ist Eric Bishop mit alldem. Als erstes dreht er mit dem Auto eine schnelle Runde zuviel und landet im Spital. Wieder zu Hause fragt er sich vor einem Plakat des Manchester United Top-Scorers Eric Cantona, wie sich dieser wohl aus der Patsche zöge. Und dann steht Cantona leibhaftig vor ihm und begleitet ihn fortan durch den Rest von Ken Loachs Film.

Ja, man weiss: Im Kino geschehen bisweilen Wunder. Doch wenn durch ein bodenständiges Arbeiterklassedrama von Ken Loach ein ehemaliger Top-Fussballer geistert, reibt man sich vorerst doch verwundert die Augen. Um dann festzustellen, dass die magische Verspieltheit „Looking for Eric“ so schlecht gar nicht bekommt. Denn zusammen mit dem selbstverständlich sich selber spielenden Cantona hält auch der Sportgeist in Loachs Werk Einzug. Und mag es auch naiv anmuten, wenn Bishop zusammen mit einer Horde befreundeter ManU-Fans den Drogenbossen eine handfeste Lehre erteilt, so wirkt es zugleich auch sehr befreiend. Denn es holt Bishop aus der sozialmiseren Lethargie, in der Loach seine Protagonisten allzu gern nur stecken lässt.

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