22 Bahnen
Filmkritik von Walter Gasperi
Eine Mathematikstudentin mit alkoholkranker Mutter zwischen Fürsorge für ihre kleine Halbschwester und eigenen Lebensträumen: Mia Maariel Meyers konventionelle Verfilmung von Caroline Wahls Bestseller wird von den drei Hauptdarstellerinnen Luna Wedler, Laura Tonke und Zoë Baier getragen.
Architektur Des Glücks
Campione, eine italienische Enklave am Lago di Lugano: Über hundert Jahre lang hat die Gemeinde enormen Reichtum aus dem örtlichen Spielcasino gezogen. Gleichzeitig entstand eine soziale und ökonomische Abhängigkeit vom Glücksspielgeschäft. Nach dem plötzlichen Konkurs des Casinos stürzt das Dorf in eine existenzielle Krise. Hat das monumentale Gebäude von Mario Botta eine Zukunft?
Fiore Mio
In Begleitung seines treuen Hundes Laki begibt sich der italienische Bestsellerautor Paolo Cognetti auf eine persönliche Reise in die Bergwelt seiner Kindheit – dorthin, wo Wege, Menschen und Tiere rund um den Monte Rosa sein Leben geprägt haben. Von seiner Hütte im Aostatal aus folgt er den Spuren des Wassers bis hinauf zu den schmelzenden Gletschern – durch eine eindrucksvolle alpine Landschaft im Wandel.
Gaucho Gaucho
Filmkritik von Walter Gasperi
Michael Dweck und Gregory Kershaw feiern in großartigen Schwarzweißbildern die vom Untergang bedrohte Kultur der argentinischen Gauchos: Kein sachlich-informativer Dokumentarfilm, sondern ein mit seiner Bildmacht faszinierendes und bezauberndes Filmgedicht.
Ich Will Alles. Hildegard Knef
Filmkritik von Walter Gasperi
Am 28. Dezember 2025 wäre die Schauspielerin, Chansonnière und Schriftstellerin Hildegard Knef 100 Jahre alt geworden. – Luzia Schmid zeichnet vor allem mit Archivmaterial und Selbstaussagen Knefs ebenso facettenreich wie unterhaltsam ein Leben nach, in dem nicht nur beruflicher Erfolg und Misserfolg, sondern auch das Private öffentlich gemacht wurde.
L'Attachement
Filmkritik von Walter Gasperi
Carine Tardieu erzählt feinfühlig von Trauer und Verlust ebenso wie von Neubeginn und dem Hineinwachsen in eine Rolle, die man nie als die seine ansah: Ein von einem glänzenden Ensemble getragenes, warmherziges Drama, das die dunklen Seiten des Lebens nicht ausspart, aber dennoch stets Leichtigkeit und Optimismus ausstrahlt.
La Venue De L'Avenir
Filmkritik von Walter Gsperi
Als vier Cousins das verlassene Haus einer vor Jahrzehnten verstorbenen Vorfahrin durchstöbern, tauchen sie zunehmend in die Familiengeschichte und das Paris der Belle Époque ein: Cédric Klapisch stellt in seinem lichten schwung- und stimmungsvollen Sommerfilm Vergangenheit und Gegenwart einander gegenüber, macht Unterschiede und die Bedeutung familiärer Wurzeln sichtbar.
Quand Vient L'Automne
Filmkritik von Walter Gasperi
François Ozon entwickelt in seinem 23. Kinofilm um zwei alternde Freundinnen und ihre schwierigen Beziehungen zu ihren erwachsenen Kindern einen komplexen Mix aus Familiendrama und Thriller: Ein von zwei großartigen Hauptdarstellerinnen getragener, sanft-melancholischer Film, der seine Geheimnisse nur langsam preisgibt und vieles in der Schwebe lässt.
Fast jedes Jahr bringt François Ozon einen neuen Film heraus und scheint sich dabei immer wieder neu zu erfinden. Während "Quand vient l´automne" hierzulande in den Kinos startet, feiert seine Neuverfilmung von Albert Camus "L'Étranger" schon beim Filmfestival von Venedig Premiere.
Sirât
Filmkritik von Walter Gasperi
Ein Vater sucht bei Raves in der Wüste Marokkos seine Tochter und begibt sich dabei auf eine zunehmend gefährliche Reise: Oliver Laxe erzählt in seinem Roadmovie, das durch wummernde Techno-Musik und grandiose Wüstenbilder hypnotischen Sog entwickelt, verstörend von Verlust, Selbstfindung und Überwindung der Todesangst.
Trei Kilometri Pana La Capatul Lumii
Ein kleines Dorf im rumänischen Teil des Donaudeltas, wo die Küsten in der Sonne strahlen und das Schilf im Wind tanzt. Adi ist 17 und verbringt einen letzten Sommer in der Heimat. Im Herbst will er nach Bukarest ziehen und dort ein Studium beginnen.
Unser Geld
Dienen wir dem Geld – oder dient es uns? Eine unterhaltende und geistreiche Einführung ins Wesen des Geldes.
Die Menschen haben es selbst erschaffen, doch es funktioniert nur, weil sie daran glauben. Über die Jahrhunderte ist unser Finanzsystem so komplex geworden, dass selbst damit Vertraute es nur teilweise erklären können. Ein Bankräuber, ein Kryptoexperte, eine Pfarrerin und ein Ökonom der Schweizerischen Nationalbank versuchen es trotzdem.
Where The Wind Comes From
Filmkritik von Walter Gasperi
Amel Guellaty erzählt vor dem Hintergrund der tristen sozialen Situation Tunesiens einfühlsam von den Träumen einer jungen Generation: Ein poetisches Roadmovie, das mit seinen kräftigen Farben und dem Widerstandswillen der beiden ungleichen Protagonist:innen den Verhältnissen zum Trotz Lebensfreude und Optimismus verbreitet.