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The Room Next Door

ES/US 2024, OV/df, 123', Regie: Pedro Almodóvar, mit Tilda Swinton, Julianne Moore, John Turturro

The Room Next Door

Filmkritik von Walter Gasperi

Eine krebskranke Frau, die nicht langsam an ihrer Krankheit sterben, sondern selbst über ihren Tod entscheiden will, bittet eine Freundin sie auf ihrem letzten Weg zu begleiten: Julianne Moore und Tilda Swinton brillieren in Pedro Almodóvars zurückhaltend inszeniertem, aber bewegendem Sterbehilfedrama, das beim Filmfestival von Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet wurde.

Aus der Vogelperspektive erfasst die Kamera das Cover des neuen Buches von Ingrid (Julianne Moore), in dem sie sich mit dem Sterben auseinandersetzt. Der kräftige rote Kreis und das blaue Quadrat stimmen schon auf die für die Filme Pedro Almodóvars typische Farbgestaltung ein. Bei kaum einem anderen Regisseur haben Farben diese Präsenz und so werden auch hier leuchtend rote und grüne Pullover, ein gelbes Kleid, aber auch die intensiven Farben der Arbeitsplatten einer Küche und der restlichen Ausstattung "The Room Next Door" visuell den Stempel aufdrücken und ihn zu einem unverkennbaren Film des 75-jährigen Spaniers machen.

Erstmals hat Almodóvar nach den Kurzfilmen "The Human Voice" (2020) und "Strange Way to Live" (2023) aber einen langen Spielfilm nicht in Spanisch, sondern in Englisch gedreht. Wie Sigrid Nunez´ 2020 erschienener Roman "Was fehlt dir?", der als Vorlage diente, spielt auch sein Film in New York.

Bei einer Lesung begegnet Ingrid einer früheren Freundin, die ihr erzählt, dass die gemeinsame Bekannte Martha (Tilda Swinton) unheilbar an Krebs erkrankt ist. Jahrelang haben sich die beiden Frauen nicht gesehen, doch als Ingrid die ehemalige Kriegskorrespondentin im Krankenhaus besucht, stellt sich bald wieder die alte Nähe ein. Während man von Ingrid praktisch nichts erfährt, erzählt Martha über ihre schwierige Beziehung zu ihrer Tochter, die einer Jugendliebe entsprang, ebenso wie über einen Einsatz im Irak.

Bei den Besuchen im Krankenhaus und Marthas exklusiver Wohnung in Manhattan spricht man über das Leben, gemeinsame Bekannte und auch den Tod und Martha bittet schließlich ihre Freundin, sie bei ihrem Abschied, für den sie schon eine Pille im Darknet gekauft hat zu begleiten. Sie soll ihre letzten Wochen oder Tage gemeinsam mit ihr in einem von ihr gewählten Haus verbringen.
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