Maria / Aktuell / 451° Kinofilmauswahl / Home / 451°F - 451°F Film-Newsletter

RUBRIKEN

KINO

UNTERSTÜTZE UNS

Damit wir das Projekt 451° Filmportal aufrecht erhalten können, sind wir auf deine Spende angewiesen. Vielen Dank!

PARTNER

Maria

US/CL/IT/DE 2024, OV/df, 123', Regie: Pablo Larraín, mit Angelina Jolie, Pierfrancesco Favino, Alba Rohrwacher

Maria

Filmkritik von Walter Gasperi

Die legendäre Opernsängerin Maria Callas (1923 – 1977) erinnert sich in ihren letzten Tagen an zentrale Momente in ihrem Leben: Der Chilene Pablo Larrain inszeniert kein klassisches Biopic, sondern einen opernhaften, zwischen Traum und Wirklichkeit oszillierenden Film über das Spannungsfeld von Ruhm und privatem Leben und schwindender künstlerischer Kraft.

Nachdem Pablo Larrain in "Jackie" (2017 - Rezension am Fuß des Artikels) ein Porträt Jackie Kennedys und in "Spencer" (2021) eines von Lady Diana gezeichnet hat, schließt er nun mit "Maria" seine Trilogie über faszinierende Frauen des 20. Jahrhunderts ab. Wie in den Vorgängerfilmen konzentriert sich der Chilene auch in seinem Porträt der "Primadonna assoluta" auf wenige Lebenstage.

Spielte so "Jackie" in der Woche nach der Ermordung von John F. Kennedy und "Spencer" während der Weihnachtstage 1991, während derer sich Lady Diana zur Trennung von ihrem Mann Prinz Charles entschloss, fokussiert "Maria" auf der letzten Lebenswoche von Maria Callas (1923 - 1977).

Mit dem Zeitinsert "16. September 1977" und dem Blick durch eine Flügeltür in eine geräumige Pariser Wohnung lässt Larrain seinen Spielfilm einsetzen. Polizisten, Sanitäter, Callas´ Diener Ferruccio (Pierfrancesco Favino), ihre Köchin Bruna (Alba Rohrwacher) und ihr Arzt stehen herum, während der Blick auf die offensichtlich tot am Boden liegende Callas durch einen Flügel verstellt ist.

Von diesem Ausgangspunkt blendet der Film eine Woche zurück. Die Opernkarriere der gebürtigen Griechin liegt schon über zehn Jahre zurück. Nachdem sie schon zwischen 1960 und 1963 nur wenig aufgetreten war, stand sie 1965 letztmals in "Tosca" auf einer Opernbühne. Sie zog sich in ihre große Pariser Wohnung zurück, spielte noch in Pasolinis "Medea"-Film (1969), unterrichtete zeitweilig ausgesuchte Meisterklassen an der Juilliard School in New York und trat ein letztes Mal am 11. November 1974 in Sapporo öffentlich auf.

Wenn sie im Hof alte Kostüme verbrennt, scheint sie mit ihrem Künstlerleben abzuschließen. Weitgehend ihre einzigen Kontaktpersonen sich ihr Diener, der immer wieder den Flügel umstellen muss, und ihre Köchin. Gemeinsam versuchen sie ihrer Chefin ihre Beruhigungstabletten zu entziehen, fordern sie auf den Arzt zu konsultieren. Doch Ratschlägen die Gesundheit betreffend ist der Star nicht zugänglich.

Aufblühen lässt sie der Glaube, dass sich ein TV-Journalist angekündigt hat und einen Film über sie drehen will. Doch dieser ist mehr Halluzination als Realität, heißt er doch schon wie eines ihrer Beruhigungsmittel Mandrax (Kodi-Smit McPhee). Wohl nur in der Fantasie spaziert so auch "La Callas" mit ihm durch das herbstliche Paris, doch löst diese geträumte Begegnung ebenso Erinnerungen aus , wie ihre Versuche in der Küche oder in einem Konzertsaal mit einem Pianisten ihre Stimme nochmals unter Beweis zu stellen.

Von der Küche, in der Callas die Arie "Casta Diva" aus Bellinis "Norma" singt, während ihre Köchin ein Omelette brät, schneidet Larrain so ebenso in einen vollen Opernsaal, in dem die Diva mit dieser Rolle einen Triumpf feierte, wie von einer Probe im Konzertsaal zu ihrem Erfolg mit "Anna Bolena". Dazu kommen aber auch in schwarzweiß gehaltene Erinnerungen an ihre Kindheit oder an die Beziehung zum griechischen Reeder Aristoteles Onassis.
Weiter zur ganzen Filmkritik auf film-netz.com

Kinos

Zürich Bern Basel Luzern St. Gallen  
 
         
         
           

Kritiken 

National International
- Patrick Heidmann für cineman.ch Christoph Petersen für filmstarts.de
- Swantje Oppermann für outnow.ch - Janick Nolting für kino-zeit.de
- Andreas Scheiner für nzz.ch - David Rooney für hollywoodreporter.com
- Brigitte Häring für srf.ch - David Ehrlich für indiewire.com
  - Tomris Laffly für rogerebert.com
   
Verleiher
Pathé Films