Black Dog

Filmkritik von Walter Gasperi
Ein entlassener Häftling freundet sich nach seiner Rückkehr in seine am Rand der Wüste Gobi gelegene Heimatstadt mit einem streunenden Hund an: Ein Film wie ein chinesischer Western mit einem wortkargen Protagonisten und der grandiosen Landschaft als zweitem Hauptdarsteller.
In einer Totale erfasst die Kamera von Gao Weizhe die weite wüstenhafte Ebene, durch die sich auf einer staubigen Landstraße ein Bus nähert. Langsam schwenkt die Kamera nach rechts und erfasst ein von den Hügeln in Richtung Piste rennendes riesiges Rudel verwilderter Hunde. Mit einem Schwenk nach links kommt wieder der Bus ins Bild, der ins Schleudern kommt und umstürzt, weil die Hunde den Fahrer offensichtlich irritieren und er ausweichen will.
Das Cinemascope-Format bringt die grandiose Wüstenlandschaft ebenso eindrücklich zur Geltung wie die Dominanz von Grautönen der sandigen Hügel. Nur einzelne Tumbleweed-Büsche, die der Wind über die Ebene treibt, sorgen hier für Abwechslung. Das Grau dieser Auftaktszene wird Guan Hus beim Filmfestival von Cannes in der Section Un certain regard mit dem Hauptpreis ausgezeichneten Spielfilm ebenso den Stempel aufdrücken wie die Kameraschwenks.
Denn nicht nur die Wüste ist hier grau, sondern auch die Straßenzüge und Wohnblocks der nahen Stadt und immer wieder bettet Weizhe mit Totalen und langsamen Schwenks den Protagonisten in die ebenso grandiose wie lebensfeindliche Wüste und die triste Stadtszenerie ein.
Beim Busunfall wird niemand verletzt, doch vorstellen kann Hu hier schon seinen Protagonisten Lang (Eddie Peng). Nach zehn Jahren Haft wurde dieser vorzeitig entlassen und kehrt nun in seine Heimatstat zurück. Nicht nur in dieser Szene spricht der etwa 30-jährige Mann kein Wort, sondern wird im ganzen Film kaum mehr als fünf Sätze von sich geben.
Wie ein klassischer Westernheld wirkt Lang in dieser Wortkargheit ebenso wie in seinem unabhängigen Agieren. Aber auch die Ankunft aus der Fremde in einer Stadt ist eine klassische Eröffnung von Western und wie Westernstädte meist an der Grenze zwischen Zivilisation und Wildnis liegen, so liegt Chixia am Rande der Wüste Gobi.
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