The Dead Don't Die
DVD/BLURAY - Release: 24.10.19
Filmkritik von Lukas Foerster
Was sind Zombies? Klar, das wissen wir spätestens seit George A. Romeros Night of the Living Dead: Lebende Tote, die Appetit auf Menschenfleisch haben und nur durch die Zerstörung ihres Gehirns zur Strecke gebracht beziehungsweise «richtig» ins Jenseits befördert werden.
Man könnte die Sache jedoch auch ganz materialistisch betrachten und antworten: Zombies sind Leute, die zerschlissene, drecksstarrende Kleider tragen und vor allem fantasievoll geschminkt sind. Das Zombietum ist eine Sache von Äusserlichkeiten, fast sogar ein Modestil, der gewisse Ähnlichkeiten mit realen Subkulturen wie Goth und Punk aufweist.
In Jim Jarmuschs Zombiefilm The Dead Don’t Die gibt es eine Szene, in der in diesem Sinne zwei Zombies hergestellt werden: Die unkonventionelle Bestattungsunternehmerin Zelda (Tilda Swinton) schminkt zwei Leichen, die ihr zwecks Vorbereitung der Beerdigung anvertraut wurden. Keineswegs versucht sie dabei, einen «realistisch lebendigen» Look wiederherzustellen, vielmehr schmiert sie ihren Kunden knallbunte Schminke ins Gesicht.
Gut, nach klassischem Kinozombie sieht das im Ergebnis auch wieder nicht aus, dafür ist das Make-up zu farbenfroh und zu sorgfältig aufgetragen. Aber es bringt doch genau jene ästhetische Differenz hervor, die die beiden als Untote markiert, wenn sie sich kurz danach zu rühren beginnen und sich anschicken, Teil jenes Schreckens zu werden, der in The Dead Don’t Die das Provinznest Centerville heimsucht.
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