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Filmkritik von Walter Gasperi
Von 1960 bis 1996 herrschte in Guatemala ein blutiger Bürgerkrieg, erst in den 2000er Jahren begann die Aufarbeitung der Massaker.
César Diaz ruft in seinem bewegenden, in Cannes mit der Camera d´Or für das beste Debüt ausgezeichneten Spielfilm anhand der Ermittlungen eines jungen Forensikers die Schrecken der Vergangenheit in Erinnerung.
Knochen werden nebeneinander gelegt, bis sich das Skelett eines Menschen ergibt. Das Loch im Schädel deutet freilich darauf hin, dass dieser Mensch nicht eines natürlichen Todes gestorben ist. Stark ist diese Eröffnungsszene auch dadurch, dass sie wortlos, fast dokumentarisch die Arbeit des 30-jährigen Forensikers Ernesto (Armando Espitia) schildert.
Freigelegt werden nun die Massengräber, in denen die Militärs die ermordeten Guerilleros verscharrten. Ein Insert datiert die Handlung auf 2018 und Radionachrichten informieren über den anstehenden Prozess, bei dem die Vergangenheit aufgearbeitet werden soll.
Über 200.000 Menschen kostete der Bürgerkrieg das Leben, eine Million flüchtete aus dem Land. Sogar Züge eines Genozids nahm das Vorgehen der Armee gegen die indigene Bevölkerung an. Eine dieser Frauen kommt aus einem Bergdorf in das Institut, in dem Ernesto arbeitet, und bittet ihn, ihren 1982 ermordeten Mann zu exhumieren und zu identifizieren. Erschütternd erzählt die vom Leben gezeichnete Nicalasa in einer einzigen langen und ruhigen Einstellung von den damaligen Ereignissen, von Folter, Vergewaltigung und Mord an Männern und Babys.
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