Notre Dame Du Nil
Streaming - Release: 12.12.20 auf filmingo.ch
Filmkritik von Walter Gasperi
In Ruanda schaukeln sich 1973 in einem abgelegenen katholischen Mädcheninternat die Spannungen zwischen Hutus und Tutsis hoch, bis sie in gewalttätige Ausschreitungen münden, die Vorboten des Genozids von 1994 sind. – Ein bestechend schön gefilmtes, aber etwas spannungsarmes Drama, in dessen poetischen Bildern sich langsam der Schrecken ausbreitet.
In langer Fahrt gleitet die Kamera von Thierry Arbogast durch den Schlafsaal des in den Bergen von Ruanda in der Gegend einer Quelle des Nils gelegenen katholischen Mädcheninternats. Hier sollen die Töchter der Eliten des Landes für ihre zukünftige Rolle vorbereitet werden. Kirchgang, Unterricht und Arbeiten im Haus und auf den Feldern bestimmen den Alltag.
Eine Idylle beschwört der Afghane Atiq Rahimi in der Verfilmung des von autobiographischen Erfahrungen geprägten Romans der ruandischen Schriftstellerin Scholastique Mukasonga am Beginn. In leuchtendes Grün sind die Dschungelbilder, in warmes Braun die Szenen im Internat getaucht. "Die Unschuld" ist dieses erste Kapitel auch überschrieben, reines Spiel ist eine Kissenschlacht, doch schon hier werden Spannungen durch die koloniale Geschichte spürbar. Für sich gewinnen will die Kirche offensichtlich die Bewohner, als Identifikationsangebot dient eine schwarze Marienstatue, doch unter der dünnen Farbschicht ist sie doch weiß.
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