My Sunshine - Boku No Ohisama

Streaming - Release: 14.3.25 auf filmingo.ch
Filmkritik von Walter Gasperi
Wie hingetupft wirkt Hiroshi Okuyamas zweiter Spielfilm, in dem sich zwei Teenager und ihr Eiskunstlauftrainer langsam näherkommen: Eine wunderbar sanfte, betörend gefilmte Coming-of-Age-Geschichte – und vieles mehr.
Magie entfaltet der zweite Spielfilm des 29-jährigen Japaners Hiroshi Okuyama, der auch für Drehbuch, Kamera und Schnitt verantwortlich zeichnet, schon in der ersten Szene, wenn der etwa 14-jährige Takuya (Keitatsu Koshiyama) beim Baseballspiel nicht mehr auf den Ball achtet, sondern nur noch Augen für die ersten Schneeflocken des kommenden Winters hat.
Bezaubernde Wirkung entwickelt der mit einer kleinen Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K im engen 4:3-Format gedrehte Film durch die Bilder, die leicht unscharf sind und vielfach wirken, als ob sie in leichten Dunst oder in einen milchigen Schleier getaucht sind. Die sanften Pastellfarben verleihen nicht nur der Abfolge der statischen Ansichten der verschneiten Küstenstadt ihren ganz eigenen Reiz, sondern dem gesamten Film.
Wie auf dem Baseballfeld steht Takuya auch im Eishockeytor ziemlich daneben. Auch dass er stottert macht den introvertierten Jungen zu einem Außenseiter, der bei seinen Mitschülern kaum Anschluss findet. Gebannt blickt er dafür in der Eishalle auf die etwa gleich alte Sakura (Kiara Nakanishi), die als Eiskunstläuferin ihre Runden und Pirouetten dreht.
Zu einem Film über Blicke wird "My Sunshine" hier. Denn wie Takuya mit seinen Blicken Sakura verfolgt, so beobachtet bald deren Trainer Arakawa (Sōsuke Ikematsu) den Jungen bei seinen ersten Versuchen im Eiskunstlauf, während wir als Zuschauer:innen wiederum Arakawa beobachten.
Nicht nur hier spielt Okuyama mit Blicken, sondern immer wieder wird der Trainer, der bald auch Takuya unter seine Fittiche nimmt und trainiert, seine Schützlinge auf dem Eis beobachten. Aber um den Blick geht es auch, wenn Arakawa bei einer Tankstelle seinen Freund und dessen Chef durch den Seitenspiegel und später Sakura Arakawa und seinen Freund im Wagen beobachtet.
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