Le Vent Tourne
DVD - Release: 31.5.19
Locarno Festival 2018: Variety Piazza Grande Award
Solothurner Filmtage 2019: Nomination Publikumspreis
Filmkritik von Stefan Volk
Zwei der schönsten Szenen aus Le vent tourne spielen am Creux du Van.
Das erste Mal kutschiert Pauline, eine junge Ökobäuerin, zwei Besucher dorthin, um ihnen den eindrucksvollen Kessel zu zeigen. Es herrscht jedoch derart dichter Nebel, dass sie kaum bis zu ihren Füssen sieht, die dem Abgrund bedrohlich nah kommen. Pauline tastet sich durch das haltlose Weiss und ruft panisch nach ihren vom Nebel verschluckten Begleitern: Sie sollen sich nur ja nicht von der Stelle rühren! Erst viel später, am Ende des Films, als Pauline zum zweiten Mal zum Creux du Van fährt, erscheinen die schroff abfallenden Felswände auf der Leinwand. Ein imposanter, überwältigender Anblick, den die Protagonistin jetzt aber mit niemandem mehr teilt. Diesmal ist sie alleine gekommen.
Mit diesen bildgewaltigen Aufnahmen setzt Regisseurin Bettina Oberli (Die Herbstzeitlosen, Tannöd), die auch am Drehbuch mitwirkte, zwei zentrale Wegmarken in der dramaturgischen Entwicklung ihres Stoffs. Der Nebel bildet Paulines innere Desorientierung gleichsam meteorologisch ab. Die Gefühle vernebeln ihr den Verstand. Am Schluss hat sie das persönliche Chaos überwunden und sieht endlich wieder klar. Man muss nicht Freuds «Traumdeutung» durchgeackert haben, um das zu dechiffrieren. Die Symbolik entblättert sich ganz von selbst. Leicht und sinnlich fühlt sich Le vent tourne dadurch an, aber auch ein bisschen lau und mitunter kitschig.
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