Cold War
DVD - Relese: 5.4.19
Festival de Cannes 2018: Wettbewerb - Beste Regie
Filmkritik von Dominic Schmid
Ein Mann sitzt spätabends in einem Pariser Café und wartet auf eine Frau. Das Türschild ist schon auf fermé gedreht, die Barfrau möchte gerne schliessen. Sie gibt dem Mann den Ratschlag, dass, wenn elle bisher noch nicht gekommen sei, sie auch nicht mehr kommen werde. In diesem Moment tritt eine Frau durch die Tür.
Seit zwei Jahren haben sich Wiktor und Zula nicht mehr gesehen. Über Ostberlin wollten sie damals gemeinsam ihr Heimatland Polen für immer verlassen und in den Westen fliehen. Gegangen ist schliesslich nur Wiktor. Sie habe das Gefühl gehabt, dass es nicht funktioniert hätte, sagt sie und meint damit nicht die Flucht. Heute haben beide neue Partner. Die Frage aber, ob sie glücklich seien, beantworten sie jeweils mit einem Schweigen. Ein paar Schritte durchs nächtliche Paris. Sie hat sich unerlaubt von ihrem Musikensemble entfernt, mit dem sie auf Tournee ist; er will, dass sie bei ihm in Paris bleibt. Sie möchte – oder kann – noch nicht. Es folgt ein weiterer Abschied auf unbestimmte Zeit. Mehrere Jahre werden sie sich nicht sehen – das will die Logik des Kalten Kriegs so. Da kehrt sie noch einmal um, für einen richtigen Kuss. Ob er bei den Huren gewesen sei, fragt ihn seine Freundin, als Wiktor später erschlagen nach Hause kommt. Dafür habe er kein Geld, entgegnet er kalt. «J’étais avec la femme de ma vie.»
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