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Bonnard, Pierre Et Marthe

FR 2023, F/d, 122', Regie: Martin Provost, mit Cécile de France, Vincent Macaigne, Anouk Grinberg

Bonnard, Pierre Et Marthe

Filmkritik von Walter Gasperi

Martin Provost interessiert sich in seinem Biopic weniger für das künstlerische Schaffen des Postimpressionisten Pierre Bonnard als vielmehr für dessen Beziehung zu seiner Muse und Lebensgefährtin Marthe: Die Bilder sind prächtig, doch dem Film mangelt es insgesamt an Spannung.

Über die künstlerische Entwicklung Pierre Bonnards (1867 – 1947) erfährt man im Film Martin Provosts, dem 2008 mit dem Biopic über die naive Malerin Séraphine Louis ("Séraphine") sein größter Erfolg gelang, nur wenig. Beiläufig wird auch nur erwähnt, dass er sich der Kunst erst nach Abbruch des auf Druck des Vaters begonnenen Studiums der Rechtswissenschaften zuwandte.

Der Titel gibt dagegen schon die Stoßrichtung dieses Künstlerfilms vor: Gesellschaftliche Hintergründe und geschichtliche Entwicklungen werden weitgehend ausgespart, der Fokus liegt ganz auf Pierre und Marthe Bonnard (1969 – 1942), die in rund einem Drittel der Gemälde des Postimpressionisten zu sehen sein soll.

In drei Kapitel gliedert Provost "Bonnard, Pierre et Marthe" dabei und lässt auf den ersten im Paris des Jahres 1893 spielenden Abschnitt, einen zweiten im August 1918 spielenden folgen, um den Film schließlich 1942 im südfranzösischen Le Cannet enden zu lassen. Ein anekdotisches Aneinanderreihen von Ereignissen wird so verhindert, bruchlos wird innerhalb der einzelnen Abschnitte erzählt.
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