Sunny Hill
Rezension von Cindy Hertach
Des Lebens müde, trifft sich eine Handvoll Frauen und Männer in einem virtuellen Suizidforum. Die Furcht vor der Einsamkeit des Sterbens ist bei allen so gross, dass sie beschliessen, gemeinsam in den Tod zu gehen.
Man einigt sich auf ein Treffen in Berlin, um von dort aus in die Schweizer Berge zu fahren. Dort will man sich von einem Felsvorsprung in die Tiefe stürzen. Vor dem Sprung ist ein Tag im nahe gelegenen Chalet von Gabriel (Karsten Mielke), dem eigentlichen Gründer der Selbstmord-Gruppe, geplant. Doch so kurz vor dem Tod und mitten in der unberührten Berglandschaft erscheint das Leben für einige der jungen Menschen mit einem Mal wieder intensiv und lebenswert. Die Gruppe droht deshalb auseinander zu brechen. Für Gabriel ist dies ein Grund, Druck auf die unschlüssigen Selbstmordkandidaten auszuüben. Denn einsam sterben möchte er auf keinen Fall.
Die Ressourcen für das Spielfilm-Debut von Luzius Rüedi waren beschränkt. Kaum Geld und bloss zehn Tage Drehzeit stand dem jungen Schweizer Regisseur zur Verfügung. Umso beeindruckender ist das Ergebnis. In seinem packenden Kammerspiel zeigt er auf, wie sich die Dynamik einer Gruppe in einem menschlichen Ausnahmezustand entwickeln kann. Mit einem hervorragenden Ensemble (Karsten Mielke, Patrick Rapold, Uta Kargel, Christian Weber, Araba Walton) besetzt und im Dogma-Stil gefilmt, funktioniert der Film sowohl als kluge sozialpsychologische Analyse als auch als lakonische Reflexion über den Wunsch zu leben und zu sterben.
(Cindy Hertach)
Kritiken
National | International |
- Michael Sennhauser in sennhausersfilmblog.ch | - Eddie Cockrell in variety.com |
- Isabel Bures in art-tv.ch | |
- Christine Stark in medientipp.ch | |
Offizielle Website | Verleiher |
www.sunnyhill-film.com | Stamm |
Kommentare
Bitte melden Sie sich Logan oder registrieren Sie sich um kommentieren zu können.