Ponyo
Rezension von Doris Senn
"Ponyo“ ist ein für Kinder gestalteter Anime des 70-jährigen Hayao Miyazaki („Spirited Away“). In Anlehnung an das Andersen-Märchen von der „Kleinen Seejungfrau“ wird darin vom Goldfischmädchen Ponyo erzählt, das sich in den Menschenjungen Sosuke verliebt und sich in der Folge selbst in ein Menschenkind verwandelt. Weil Ponyo dabei das Zauberelixier verschüttet, droht ein Riesen-Tsunami die Zivilisation zu verschlingen...
„Ponyo“ ist – wie Hayao Miyazaki stolz anmerkt – ganz ohne Computeranimation entstanden: Die Filmbilder wurden von Hand gezeichnet, wobei man besondere Sorgfalt auf die Ausformung der Meereswogen – die sich in Fische verwandeln – und der Meeresfauna legte. Leider aber ist das Ganze etwas plakativ und viel weniger überraschend und detailreich geworden als im Meisterwerk „Spirited Away“.
Wie schon Hayao Miyazakis frühere Werke basiert „Ponyo“ auf dem Shintoismus und auf einer Welt, deren Elemente beseelt sind und übernatürliche Kräfte besitzen. Diese spirituelle Lehre lässt sich perfekt mit märchenhaften Stoffen, aber auch einem Umweltschutzgedanken verbinden – nicht zuletzt im Hinblick auf ein möglichst breites Publikum. Schade, dass die Story dabei aber etwas bemüht und holzschnittartig wirkt – und die Musik (der Anime-Regisseur liess sich bei der Filmentwicklung von Wagner beeinflussen!) mit ihrem Pathos die Handlung streckenweise zu erdrücken droht.
(Doris Senn)
Kritiken
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