Milk
Rezension von Christoph Sulser
Im Jahr 1972 übersiedelt der homosexuelle Harvey Milk mit seinem Geliebten von New York nach San Francisco, wo sie ein Fotogeschäft eröffnen und Milk bald zum Sprachrohr des Viertels wird. Seine Homosexualität offen bekennend kandidiert er für den Stadtrat und wird nach drei Anläufen auch gewählt, schafft sich mit seinem Einsatz für Minderheiten und seinem politischen Taktieren aber nicht nur Freunde, sondern auch erbitterte Feinde.
Gus van Sant ist es gelungen, die vielen Ereignisse der letzten sechs Lebensjahre von Harvey Milk in spannender und mitreissender Weise umzusetzen. Nach den ästhetisch avancierten letzten Filmen kehrt van Sant mit "Milk" wieder zu einer klassischeren Erzählweise zurück und bietet ein aufrüttelndes Zeitdokument, das eindrücklich vor Augen führt, wie sich Homosexuelle ihre Rechte und ihren Platz in der Gesellschaft erkämpfen mussten. Trotz der beklemmenden repressiven Atmosphäre im pulsierenden San Francisco beinhaltet der Film durchaus auch humorvolle Elemente. In der Titelrolle des um historische Korrektheit bemühten und auf Rührseligkeiten verzichtenden Biopics brilliert Sean Penn. Von seinen Bewegungen bis zum New Yorker Akzent spielt er Milk in einer ungezwungenen und natürlichen Art, die einen mehr als erahnen lässt, was für ein charismatischer Mensch der richtige Harvey Milk gewesen sein muss.
(Christoph Sulser)
Kritiken
Offizielle Website | Verleiher |
www.milkmovie.co.uk | Ascot Elite |
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