En Guerre
Filmkritik von Martin Walder
Klassische Geschichte: Ein deutscher Konzern kündigt die Schliessung einer Produktionsstätte für Autozubehör in Südfrankreich mit 1100 Beschäftigten an. Zwei Jahre zuvor war die Rettung des Betriebs garantiert worden, nachdem die Belegschaft eine Prämienstreichung und die 40-Stunden-Woche akzeptiert hatte.
Nun fühlt man sich verraten, verkauft. Dramatische Fernsehbilder vor den Fabriktoren. Wut, die sich Bahn bricht, denn eigentlich hat die Firma 14 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet. Nicht ihre Wettbewerbsfähigkeit ist das Problem, sondern die Rentabilität für die Aktionäre, das ist unverdaulich in einer von Arbeitslosigkeit gebeutelten Region. Der nach der knallharten Exposition eingeblendete Filmtitel kennt nur eine Gewissheit: Es herrscht Krieg.
Die Geschichte ist fiktiv, und man glaubt sie gut zu kennen. Wirklich – jenseits der TV-Aktualität? En guerre könnte wie Stéphane Brizés vorletzter Film erneut La loi du marché heissen. Die Antwort auf das verzweifelte Warum der Fabrikschliessung gibt ein Konzernvertreter von göttlicher Warte aus: «Sie liegt ausserhalb der Fabrik, und sie hat einen Namen und ein Gesicht: der Markt!» So weit, so üblich und so übel.
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