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Alcarràs

ES/IT 2022, OV/df, 120', Regie: Carla Simón, mit Jordi Pujol Dolcet, Anna Otín, Xènia Roset

Alcarràs

Filmkritik von Josefine Zürcher

Der Überlebenskampf katalanischer Bauern: Regisseurin Carla Simón liess sich von ihrer Heimat inspirieren – und gewann an der Berlinale den Goldenen Bären.

Das katalanische Dorf Alcarràs ist nicht nur Namensgeber, sondern auch Schauplatz für den Film. Alcarràs beginnt mit einer Leichtigkeit, wie man sie wohl nur als Kind während eines heissen Sommers auf dem Land erleben kann: Die drei jüngsten Kinder des Solé-Clans spielen in einem verschrotteten VW, umgeben von nichts als ewigen Feldern und den familieneigenen Pfirsichplantagen. Diese Szenen gaukeln eine Idylle vor, die zu schön ist um ewig zu währen.

Die harte, für viele Familien zukunftslose Realität der Agrarwirtschaft bestimmt zwar den Plot des Films, ist aber eher unausgesprochener Hintergrund ihrer Geschichte. Zu Beginn erfährt die Familie, dass ihr Land nicht offiziell ihnen gehört, da frühere Generationen sich mündliche Versprechen machten und keinerlei Verträge unterschrieben. Deshalb entscheidet nun die Familie des offiziellen Besitzers, dass die Solés ihr Land entweder verlassen müssen, oder ihre Pfirsichplantagen gegen Solarpanels eintauschen sollen.

So tragisch und realitätsnah das Thema ist, so wenig wird es dramatisch aufgebauscht. Die Idylle und Schönheit der Natur, kombiniert mit der ruhigen Kameraführung sorgen für eine fast entspannte Stimmung, während die Familienmitglieder versuchen, eine Lösung zu finden. Die beiden Kinder im Teenageralter sind eher mit ihren eigenen Problemen beschäftigt – trinken, tanzen, heimlich Kannabis anbauen – als sich zu fest um die Plantagen zu sorgen.

Die Figuren akzeptieren ihr Schicksal jeweils auf ihre eigene Art – es herrscht zwar der eine oder andere Widerstand, doch generell bleiben alle im Jetzt und versuchen, aus der letzten Pfirsichernte noch das Beste herauszuholen. Als Zuschauende:r nimmt man eine beobachtende Rolle ein: Dadurch, dass der Film sich viel Zeit nimmt und der Plot zeitweise wenig dicht wirkt, scheint es immer wieder, als würde man mit der Familie und ihren Alltagsproblemen verweilen.
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