Miroirs No. 3
Filmkritik von Walter Gasperi
Christian Petzold erzählt im abschließenden Teil seiner Trilogie der Elemente von zwei Frauen, die ihren Bezug zum Leben und zur Welt verloren haben, aber durch ihre Begegnung langsam wieder zurückfinden: Ein meisterhaft inszenierter und gespielter, lichter Sommerfilm, durchsetzt mit märchenhaften und thrillerhaften Momenten, der von Trauer und Verlust zu Heilung führt.
Stand Christian Petzolds "Undine" (2020) mit einem Industrietaucher im Zeichen des Wassers und "Roter Himmel" (2023) mit einem sich ausbreitenden Waldbrand in dem des Feuers, so ist bei "Miroirs No. 3" der Bezug zur Luft weniger ersichtlich. Vielmehr führt der Titel zu Maurice Ravels Klavierstück "Une barque sur l’océan" ("Eine Barke auf dem Ozean"), das zu dessen Zyklus "Miroirs" gehört.
Wie eine Barke isoliert auf dem Ozean schwimmt, so scheinen nämlich auch die Figuren den Bezug zur Welt und zum Leben verloren zu haben. Gleichzeitig verweist "Miroirs" aber auch auf die Spiegelbilder, mit denen Petzold immer wieder in seinen Filmen spielt. Durchzogen ist sein 19. Spielfilm so auch von Bildern und Motiven, die "Miroirs No. 3" förmlich mit seinen anderen Filmen zusammenzurren. Schon die ersten Einstellungen, in der die Klavierstudentin Laura, die zum vierten Mal von Petzolds Muse Paula Beer gespielt wird, auf einer Brücke und anschließend an einem Fluss steht, wecken so Erinnerungen an "Yella" (2007), in dem die Protagonistin mit ihrem Wagen von einer Brücke in einen Fluss stürzte.
Unglücklich wirkt die junge Frau, der auf dem Fluss vorbeifahrende Stand-up Paddler kann auch Assoziationen an den mythologischen Unterwelt-Fährmann Charon wecken. Abwesend wirkt sie bei der Fahrt mit ihrem Freund und zwei Bekannten in die Uckermark und will kurz nach Ankunft am Ziel schon wieder zurück in die Stadt.
Ihr Freund will sie mit dem roten Cabrio zum Bahnhof bringen, doch bei der Fahrt kommt es zum Unfall, der nur über die Tonspur vermittelt wird. Der Freund stirbt, Laura überlebt fast unverletzt und wird von Betty (Barbara Auer), die in der Nähe wohnt und als erste am Unfallort war, aufgenommen.
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