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Preise der 23. Kurzfilmtage Winterthur

Preise der 23. Kurzfilmtage Winterthur

Die 23. Kurzfilmtage Winterthur gingen am Sonntagabend, den 10. November zu Ende. Im Internationalen Wettbewerb überzeugten zwei französische Filme, den Schweizer Wettbewerb entschied ein Gesellschaftsdrama mit jugendlichen LaienschauspielerInnen für sich.

Hauptpreis für einen französischen Film über Migration, Förderpreis für ein «cineastisches Abenteuer»

36 Filme waren im Rennen um den Hauptpreis des Internationalen Wettbewerbs. Die von der SRG SSR mit CHF 12 000.– dotierte Auszeichnung geht an «Bab Sebta» (Frankreich, Marokko 2019) von Randa Maroufi. «Ein Film mit einem starken politischen Statement», lobt die Jury. Die Regisseurin hinterfragt die Ideologie von Grenzen und die giftige Rhetorik in der Migrationspolitik. Besonders hebt die Jury zudem die Kameraführung hervor.

Der von der Stadt Winterthur mit CHF 10 000.– dotierte Förderpreis ging mit «Automne malade / Autumn III» (Frankreich 2019) an Lola Cambourieu und Yann Berlier. Ein Film über den Weg zur Selbstfindung, der zu einem «cineastischen Abenteuer» werde, befindet die Jury.

Erstmals dieses Jahr sind die Kurzfilmtage nominationsberechtigt für den European Film Award (EFA). Dafür nominiert wurde «Kolektyviniai sodai / Community Gardens» (Litauen 2019) von Vytautas Katkus. Der Film ist ein detaillierter und humorvoller Blick auf eine Gemeinschaft, die täglich weiterlebt und kämpft, ohne dabei zu vergessen, ihr Leben zu geniessen.

Im Internationalen Wettbewerb wurde «Liberty» (USA 2018) von Faren Humes lobend erwähnt.

Gesellschaftsdrama als bester Schweizer Film ausgezeichnet

17 Kurzfilme wurden von der Jury beurteilt. Den Preis für den besten Schweizer Film in der Höhe von

CHF 10 000.–, gestiftet von SUISSIMAGE und der SSA, übergab die Jury an «22:47 Linie 34» (Schweiz 2019) von Michael Karrer. Ein für die Gesellschaft aktueller Film, «lebensnah und mit scharf beobachteten Details», urteilt die Jury und hebt insbesondere die Regie mit jugendlichen LaienschauspielerInnen hervor.

Im Schweizer Wettbewerb wird «Maria Cobra Preta» (Schweiz / Portugal 2019) von Erika Nieva da Cunha lobend erwähnt.

«Postcards from the End of The World» gewinnt die Herzen des Publikums

Beim ZKB Publikumspreis bestimmten die ZuschauerInnen selber die oder den GewinnerIn. Am meisten Stimmen und somit den von der Zürcher Kantonalbank mit CHF 10 000.— dotierten Publikumspreis erhalten hat dieses Jahr «Postcards from the End of The World» (Griechenland 2019) von Konstantinos Antonopoulos.

Bester Schweizer Schulfilm überzeugt mit origineller Regie

Bereits am Donnerstag wurde im Rahmen des Schweizer Filmschulentages der Preis für den besten Schweizer Schulfilm verliehen. Die Auszeichnung im Wert von CHF 5000.–, gestiftet von der SRG SSR, ging an «bloc b» (Schweiz 2019) von Nora Longatti, produziert von der Kunsthochschule Lausanne (ÉCAL). Die Jury lobt den «kühnen und originellen Regieansatz» sowie die Filmsprache.

Lobende Erwähnungen: «Excelsior 88-22-70» von Elijah Graf (Schweiz 2019) sowie «Das Leben ist eines der Leichtesten» von Marion Nyffenegger (Schweiz 2019).

Preise für die besten Filme der Jugendprogramme gehen nach China und Tschechien

Eine Jugendjury richtete über die eigens für sie zusammengestellten Jugendprogramme 12+ und 16+ und vergab für beide Programme die mit je CHF 1000.– dotierten Preise. Im Jugendprogramm 12+ wurde «Nan Fang Shao Nv / She Runs» (China/Frankreich 2019) von Qiu Yang ausgezeichnet. Eine Geschichte über ein chinesisches Mädchen, das versucht, den Erwartungen an ihre sportlichen Leistungen gerecht zu werden. Die Jury lobt «die Farbkontraste sowie das gelungene Framing», welches das Publikum hautnah die Einsamkeit und den Druck spüren lässt, unter dem das Mädchen leidet. Im Jugendprogramm 16+ machte «Spolu Sami / Apart» (Tschechien 2019) von Diana Cam Van Nguyen das Rennen. Die animierte Dokumentation überzeuge im Aufbau und schaffe es, emotional zu berühren, meinte die Jury dazu. Besonders hervorgehoben durch eine lobende Erwähnung hat die Jury zudem den Film «Tattoo» (Iran 2019) von Farhad Delaram, der die Unterdrückung der Frauen im Nahen Osten eindrücklich zeigt.

Ausserhalb der Wettbewerbe wurde «Tattoo» von Farhad Delaram (Iran 2019) lobend erwähnt.

Postproduktionspreis für einen Film über Herkunft und Familie

Der ebenfalls ausserhalb des Wettbewerbs vergebene Postproduktions-Preis über CHF 20 000.–, gestiftet von cinegrell und Jingle Jungle, geht an Thabea Furrer, die mit «FLANNERY‘S» (Schweiz 2019) eine Reihe von Lebensfragen aufwirft und diese trotz Komplexität dem Publikum zugänglich macht. Furrer wird selbst teil eines Mikrokosmos und überzeugt schliesslich mit ihrer Herangehensweise und Hingabe.
(Pressetext: Kurzfilmtage)