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Las Herederas

PY/DE/BR/UY/NO/FR 2017, OV/df, 95 Min., Regie: Marcelo Martinessi , mit Ana Brun, Margarita Irún, Ana Ivanova

Las Herederas

Streaming - Release: 8.7.21 auf filmingo.ch

Filmkritik von Tereza Fischer

Las Herederas (Die Erbinnen) heisst der Debütspielfilm des paraguayischen Regisseurs Marcelo Martinessi. Als der Film an der diesjährigen Berlinale lief, sorgte die nicht enden wollende Aufzählung von Produktionsfirmen und Entwicklungsprogrammen im Vorspann für Gelächter.

Paraguay ist ein eher kleines und junges Filmland – erst nach 1989, nach dem Ende der Militärdiktatur, wurde die Medienzensur aufgehoben, sodass die Geschichte des Landes auch filmisch aufgearbeitet werden konnte. Für die Realisierung dieses feinsinnigen, melancholischen Films war darum die Beteiligung vieler ausländischer Geldgeber und Förder­institutionen notwendig. Martinessi ist trotz der «vielen Köche» ein Kleinod von einem subtilen und empathischen Frauenfilm geglückt.

Chiquita und Chela leben seit über dreissig Jahren als Paar in Paraguays Hauptstadt Asunción; ihre Liebe verheimlichen sie jedoch immer noch vor ihren Freundinnen. Einst gehörten sie der besseren Gesellschaft an und lebten lange in einer schönen Villa und von ihrem Erbe. Doch nun ist ihnen das Geld ausgegangen. Während die dominante Chiquita auf illegale Weise Geld beschafft und dafür ins Gefängnis muss, sorgt sich Chela um die Zukunft und kommt morgens vor lauter Sorgen und Kummer kaum aus dem Bett. Durch den Türspalt beobachtet sie die feinen Damen, die sich in ihrem Wohnzimmer nach Schnäppchen umsehen, sich ihr Hab und Gut unter die manikürten Nägel reissen. Am Ende werden die teuren Möbel, das Klavier und das Tafelsilber verschwunden sein, in der Mitte des leeren Raums wird nur noch behelfsmässig ein Gartentisch stehen und an den Wänden lediglich die Schatten von abgehängten Gemälden prangen. Einzig ihre Getränke und Medikamente bekommt Chela noch lange von ihrer Haushälterin auf dem Silbertablett serviert.
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