The Marsdreamers
Rezension von Irene Genhart
Rebellen, Widerständler, Dichter; Zeitgeschehen, Gesellschaft, Politik: Das sind die Themen, mit denen sich Richard Dindo bisher auseinandersetzte. In seinem nunmehr etwa 26. Film wirft der umtriebigste aller Schweizer Dokumentarfilmer nun aber einen Blick in die Sterne.
Schlicht „The Marsdreamesr“ titelt sein Film und ist gattungsmässig eine „Science-Fiction-Doku“. Gedreht wurde zum grossen Teil in der Wüste von Utah. Hier nämlich befindet sich die Mars Research Desert Station, in der Wissenschaftler unterschiedlicher Provenienz und Forschungsrichtungen in Simulationsübungen das Leben auf dem Mars erproben: Sie hausen wochenlang in einem science-fiction-artigen Mars-Habitat und unternehmen zwischendurch in dicken Raumanzügen Ausflüge in die Wüste: Kauzig wirkt das. Doch Dindos Astrophysiker, Informatiker, Biologen etc. meinen es ernst: Der Rote Planet, der seit seiner Entdeckung die Phantasie der Menschen beflügelt, ist nicht nur eine Traumdestination, sondern ein Ziel, auf das hingearbeitet werden muss. Denn vielleicht ist es mit dem Leben auf Erden in gar nicht so ferner Zeit vorbei und dann wäre der Mars eine mögliche nächste Station. In geschmeidiger Montage verquickt Dindo in „The Marsdreamers“ Fakten und Visionen. Ergänzt selbst Gedrehtes mit phantastischen All-Aufnahmen der NASA und lässt dabei Utopie zumindest auf Leinwand vorübergehend Realität werden.
Vielschichtig, unterhaltsam, bisweilen auch hübsch ironisch und witzig ist „The Marsdreamers“; schade ist eigentlich nur, dass sich Dindo nicht ein bisschen stärker noch auf fantastische Mars-Utopien einliess: Einige grüne Männchen mehr als die paar wenigen, die irgendwo in einem Mars-Shop herumstehen, stünden diesem Film nicht schlecht.
(Irene Genhart)
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