Mandibules
Filmkritik von Michael Kuratli
Ah, der Film mit der Fliege. Vom Typen, der den Film mit dem Pneu gemacht hat. Quentin Dupieux’ Filme brennen sich mit ihren absurden Ausgangslagen ins Gehirn.
Diesmal: Zwei etwas unterbelichtete Typen fassen eine absurde, irgendwie mafiös anmutende Mission, einen Koffer bei Person A zu holen und bei Person B abzuladen und dafür 500 Euro zu kassieren. Also schnappt sich Manu einen alten Mercedes, der unverschlossen am Strassenrand steht, lädt seinen Kumpel Jean-Gab ein und los gehts. Doch dann machen die beiden eine Entdeckung, die den Plot auf den Kopf stellt: Im Kofferraum des geklauten Wagens finden sie eine gigantische Fliege.
Dupieux’ Werk eine tieferliegende Absicht zuzuschreiben, wäre anmassend. Schliesslich betont der Regisseur und DJ (Mr. Oizo) in Gesprächen mit Journalist_innen gerne, dass er keine Ahnung habe, was er mache. So etwa zu seinem letzten Film Le Daim gegenüber Filmbulletin (N° 5/19). Eine Ansage, die einen natürlich nicht daran hindert, eine tieferliegende Bedeutung entdecken zu wollen. Rubber wurde beispielsweise mit seiner Metaebene des kommentierenden Publikums als Spitze gegen die Fantasielosigkeit Hollywoods gelesen, Le Daim erscheint als Analyse der Subjekt-Objekt--Beziehung, Au Poste! drückt einem die Hinterfragung der fiktionalen Prämisse mit der Auflösung des Bühnen-sets zum Schluss geradezu auf. Und Mandibules?
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