Ich seh Ich seh
In einem abgelegenen, idyllischen Haus am Waldrand geniessen die Zwillingsbrüder Lukas und Elias die Sommerferien. Die beiden streunen zwischen Waldsee und Maisfeld umher und können die Ankunft ihrer Mutter kaum erwarten.
Als sie jedoch nach einem Unfall aus dem Krankenhaus mit einbandagiertem Gesicht zurückkehrt, macht sich statt der alten Vertrautheit Misstrauen breit. In der strengen Frau, die nun vor ihnen steht, können sie ihre Mutter kaum wiedererkennen. Schon bald werden sie den Zweifel nicht mehr los, dass eine Fremde die Kontrolle übernimmt. Während die Mutter versucht, den sich regenden Widerstand zu ersticken, machen sich die Kinder mit der ihnen gebotenen Gründlichkeit daran, die Wahrheit herauszufinden. Ein existentieller Kampf um Identität und Urvertrauen entspinnt sich.
ICH SEH ICH SEH von Veronika Franz und Severin Fiala seziert in präzise komponierten Bildern, was die Familienwelt im Innersten zusammenhält. Das Regie-Duo erzählt mit furchtloser Schärfe von einem Abgrund, der sich zwischen Wahrnehmung und Gesichtsverlust aufgetan hat. Ihnen gelingt eine hochspannende filmische Erzählung, der man sich kaum entziehen kann.
(Text: Praesens)
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