Das Mädchen und die Spinne
Filmkritik von Walter Gasperi
Eine junge Frau zieht aus einer WG in eine andere Wohnung, ihre Freundin bleibt zurück. – Die Zwillingsbrüder Ramon und Silvan Zürcher entwickeln keine dramatische Handlung, sondern vertrauen in ihrem ebenso leisen wie beglückenden zweiten Spielfilm auf Blicke, Gesten und kleine Szenen, in denen Sehnsucht und Begehren, Traurigkeit und Aggression sicht- und spürbar werden.
Leer ist der Wohnungsgrundriss, mit dem "Das Mädchen und die Spinne" einsetzt. Nur "Küche, Bad, Zimmer" ist darauf zu lesen, doch langsam wird er sich durch Zeichnungen eines kleinen Mädchens füllen. Als Metapher für den Film kann man diesen Grundriss lesen, denn auch der Film beginnt wie ein leeres Blatt und erst langsam bekommt man tiefere Einblicke in die Charaktere. Das zweite wiederkehrende Bild für eine Tiefenbohrung, die den Blick unter die Oberfläche öffnet, ist ein Presslufthammer, mit dem vor der Wohnung ein Loch in den Asphalt geschremmt wird.
Unvermittelt setzt die Handlung mit dem Einzug Lisas (Liliane Amuat) in ihrer neuen Wohnung ein. Ihre Freundin Mara (Henriette Confurius) ist dabei und mit mit Markus hilft nicht nur ein weiterer Bewohner der WG, sondern auch zwei Handwerker wurden engagiert. Lisas Mutter (Ursina Lardi) schaut ebenso vorbei wie die neue Nachbarin mit ihrer Tochter. Diese Wohnung und später Lisas alte Wohnung sind die einzigen Schauplätze des Films und nur über zwei Tage spannt sich die Handlung. Dem geschäftigen Umzugstreiben steht dabei eine zumeist statische Kamera gegenüber, die sich weniger für diese Aktionen als vielmehr für die emotionale Befindlichkeit der Figuren interessiert.
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