22 Bahnen
Filmkritik von Walter Gasperi
Eine Mathematikstudentin mit alkoholkranker Mutter zwischen Fürsorge für ihre kleine Halbschwester und eigenen Lebensträumen: Mia Maariel Meyers konventionelle Verfilmung von Caroline Wahls Bestseller wird von den drei Hauptdarstellerinnen Luna Wedler, Laura Tonke und Zoë Baier getragen.
Architektur Des Glücks
Campione, eine italienische Enklave am Lago di Lugano: Über hundert Jahre lang hat die Gemeinde enormen Reichtum aus dem örtlichen Spielcasino gezogen. Gleichzeitig entstand eine soziale und ökonomische Abhängigkeit vom Glücksspielgeschäft. Nach dem plötzlichen Konkurs des Casinos stürzt das Dorf in eine existenzielle Krise. Hat das monumentale Gebäude von Mario Botta eine Zukunft?
El Jockey - Kill The Jockey
Remo war einst ein gefeierter Jockey. Doch sein exzessiver Lebensstil und Schulden bei der Mafia drohen sowohl seine Karriere als auch die Beziehung zu seiner Freundin Abril zu zerstören.
Ich Will Alles. Hildegard Knef
Filmkritik von Walter Gasperi
Am 28. Dezember 2025 wäre die Schauspielerin, Chansonnière und Schriftstellerin Hildegard Knef 100 Jahre alt geworden. – Luzia Schmid zeichnet vor allem mit Archivmaterial und Selbstaussagen Knefs ebenso facettenreich wie unterhaltsam ein Leben nach, in dem nicht nur beruflicher Erfolg und Misserfolg, sondern auch das Private öffentlich gemacht wurde.
In Die Sonne Schauen - Sound Of Falling
Filmkritik von Walter Gasperi
Mascha Schilinski verwebt in ihrem in Cannes mit dem Preis der Jury ausgezeichneten zweiten Spielfilme die Schicksale von vier zwischen den 1910er und 2020er Jahren lebenden Mädchen zu einem assoziativen Strom der Bilder und Töne, der Parallelen und Wiederholungen sichtbar macht: Ein Solitär des modernen Kinos, der durch seine herausragende Bildsprache und Montage einen suggestiven Flow entwickelt.
La Venue De L'Avenir
Filmkritik von Walter Gsperi
Als vier Cousins das verlassene Haus einer vor Jahrzehnten verstorbenen Vorfahrin durchstöbern, tauchen sie zunehmend in die Familiengeschichte und das Paris der Belle Époque ein: Cédric Klapisch stellt in seinem lichten schwung- und stimmungsvollen Sommerfilm Vergangenheit und Gegenwart einander gegenüber, macht Unterschiede und die Bedeutung familiärer Wurzeln sichtbar.
Maria Reiche: Das Geheimnis der Nazca-Linien
Peru in den 1930er Jahren: Während sich in Europa der Faschismus ausbreitet, verdient sich die junge Dresdnerin Maria Reiche als Mathematiklehrerin in der Hauptstadt Lima. Doch ihre wahre Berufung wartet weiter südlich der kosmopolitischen Metropole, in der Wüste von Nazca.
Mother's Baby
Filmkritik von Walter Gasperi
Zu den aktuellen Tendenzen im Kino gehört die Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten Themen im Gewand eines Genrefilms. Auch Johanna Moder schlägt in "Mother´s Baby" diesen Weg ein, weckt doch schon der Titel Assoziationen an Roman Polanskis Klassiker "Rosemary´s Baby".
One Battle After Another
Der abgehalfterte Revolutionär Bob fristet sein Dasein in einem Rausch aus Drogen und ständiger Paranoia. Eine der wenigen Konstanten in seinem Leben weit abseits der Gesellschaft ist seine temperamentvolle, unabhängige Tochter Willa.
Quand Vient L'Automne
Filmkritik von Walter Gasperi
François Ozon entwickelt in seinem 23. Kinofilm um zwei alternde Freundinnen und ihre schwierigen Beziehungen zu ihren erwachsenen Kindern einen komplexen Mix aus Familiendrama und Thriller: Ein von zwei großartigen Hauptdarstellerinnen getragener, sanft-melancholischer Film, der seine Geheimnisse nur langsam preisgibt und vieles in der Schwebe lässt.
Fast jedes Jahr bringt François Ozon einen neuen Film heraus und scheint sich dabei immer wieder neu zu erfinden. Während "Quand vient l´automne" hierzulande in den Kinos startet, feiert seine Neuverfilmung von Albert Camus "L'Étranger" schon beim Filmfestival von Venedig Premiere.
Sirât
Filmkritik von Walter Gasperi
Ein Vater sucht bei Raves in der Wüste Marokkos seine Tochter und begibt sich dabei auf eine zunehmend gefährliche Reise: Oliver Laxe erzählt in seinem Roadmovie, das durch wummernde Techno-Musik und grandiose Wüstenbilder hypnotischen Sog entwickelt, verstörend von Verlust, Selbstfindung und Überwindung der Todesangst.
The Lost Caravaggio
Ein Gemälde, das seit Jahren im Wohnzimmer einer Madrider Familie hing, wird für nur 1.500 Euro bei einer Auktion angeboten. Nur 24 Stunden später erfahren sie, dass es sich um ein verschollenes Meisterwerk von Caravaggio handeln könnte, woraufhin ein intensiver Wettlauf um den Erwerb des Gemäldes beginnt.
Trei Kilometri Pana La Capatul Lumii
Filmkritik von Walter Gasperi
In einem Dorf im rumänischen Donaudelta erregt nicht ein homophober Angriff auf einen Jugendlichen, sondern die homosexuelle Orientierung des Opfers Bewohner:innen und Eltern: Emanuel Pârvu gelang mit seinem in Cannes mit der Queer Palm ausgezeichneten dritten Spielfilm ein unaufgeregtes, aber konzentriertes und packendes Drama, das von einem großartigen Ensemble getragen wird.
Where The Wind Comes From
Filmkritik von Walter Gasperi
Amel Guellaty erzählt vor dem Hintergrund der tristen sozialen Situation Tunesiens einfühlsam von den Träumen einer jungen Generation: Ein poetisches Roadmovie, das mit seinen kräftigen Farben und dem Widerstandswillen der beiden ungleichen Protagonist:innen den Verhältnissen zum Trotz Lebensfreude und Optimismus verbreitet.
Wider Than The Sky
Was hat die Tanzkompanie von Sasha Waltz mit KI-gesteuerten Robotern an der ETH gemeinsam? Beide nutzen Schwarmintelligenz, um ihre Ziele zu erreichen: Während die deutsche Choreografin die individuellen Fähigkeiten von Tänzer*innen nutzt, um ihr neues Programm einzustudieren, setzen Wissenschaftler*innen in Zürich auf immer leistungsfähigere Algorithmen, um ihren Computern das Laufen beizubringen.