Cannes 2023: Von Hausner, Kore-eda und Loach bis zu Pixar und Indiana Jones. Von Walter Gasperi

Cannes 2023: Von Hausner, Kore-eda und Loach bis zu Pixar und Indiana Jones. Von Walter Gasperi

Am Dienstag startet das 76. Filmfestival von Cannes (16. – 27. 5. 2023). Nach der Programmpräsentation am 13. April wurden auch noch Catherine Corsinis umstrittener Spielfilm "Le retour" sowie Jean-Stéphane Sauvaires Thriller "Black Flies" in den Wettbewerb aufgenommen. Unter den 21 Konkurrent:innen um die Goldene Palme finden sich mit Hirokazu Kore-eda, Nanni Moretti, Nuri Bilge Ceylan, Ken Loach und Wim Wenders fünf frühere Sieger, aber auch sieben Regisseurinnen, darunter die Österreicherin Jessica Hausner und die Italienerin Alice Rohrwacher wurden mit ihren neuen Filmen eingeladen.

Eröffnet wird das 76. Filmfestival von Cannes mit Maiwenns "Jeanne du Barry", der auch ein Wiedersehen mit Johnny Depp bringt. Läuft dieser zur Zeit Ludwigs XV. spielende Historienfilm außer Konkurrenz, so wird im Wettbewerb Jonathan Glazers Holocaustdrama "The Zone of Interest" mit größter Spannung erwartet. Zehn Jahre nach dem herausragenden "Under the Skin" meldet der 58-jährige Brite sich damit zurück.Lang ist die Liste der früheren Palmengewinner mit Hirokazu Kore-edas "Monster", Nanni Morettis "The Sun of the Future", Nuri Bilge Ceylans "About Dry Grasses", Ken Loachs "The Old Oak" und Wim Wenders´ "Perfect Days", aber auch davon abgesehen glänzt der Wettbewerb mit großen Namen.Aus den USA präsentieren Wes Anderson mit "Asteroid City" und Todd Haynes mit "May / December", in dem von einem Paar mit großem Altersunterschied erzählt wird, neue Filme. Dazu kommt das englischsprachige Debüt des brasilianisch-französisch-algerischen "Die Sehnsucht der Gusmão Schwestern"-Regisseurs Karim Ainouz, der mit "Firebrand" einen psychologischen Horrorfilm vorlegt, und außerhalb des Wettbewerbs James Mangolds "Indiana Jones and the Dial of Destiny" sowie Martin Scorseses Thriller "Killers of the Flower Moon". Speziell mit den letztgenannten Filmen sowie mit der Pixar-Produktion "Elemental" als Abschlussfilm wird Cannes auch für große mediale Beachtung sorgen.

Weitere große Namen im Palmenrennen sind Aki Kaurismäki, der mit "Fallen Leaves" eingeladen wurde, der italienische Altmeister Marco Bellocchio, der mit "Rapito" teilnimmt, und die ehemalige Skandalregisseurin Catherine Breillat, die sich nach mehr als zehnjähriger Kinopause mit "L´été dernier" zurückmeldet.

Neben Breillat wurde als zweite Französin zunächst nur Justine Triet mit "Anatomie d´une chute" eingeladen. Bei der Nachnominierung kam auch noch Catherine Corsini dazu, deren "Le retour" schon im Vorfeld wegen unangemessener Vorfälle während der Dreharbeiten für Diskussionen sorgte, zuerst für den Wettbewerb eingeplant, dann wieder ausgeladen und schließlich doch wieder eingeladen wurde.Abgerundet wird das Quartett der französischen Palmenkandidaten durch Jean-Stéphane Sauvaire. Dieser könnte mit dem Thriller "Black Flies" für harte Kost sorgen, drehte Sauvaire zuletzt doch mit "A Prayer Before Dawn" einen beinharten Boxer- und Gefängnisfilm.
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