Visages villages
DVD - Release: 7.12.18
Filmkritik von Martin Girod
Gleich nach dem gezeichneten und animierten Vorspann erklärt uns das Autorentandem Agnès Varda und JR in alternierenden Off-Kommentaren: «Nein, wir sind uns nicht auf der Strasse begegnet …», «Nein, wir sind uns nicht an einer Bushaltestelle begegnet …», «Nein, wir sind uns nicht in einer Bäckerei begegnet …», «Nein, wir sind uns nicht in einem Dancing begegnet …». Dazu sehen wir im Bild, wie die beiden um ein Haar doch aufeinandertreffen, auf der Strasse, an der Bushaltestelle, in der Bäckerei, in einer Disco.
Ein «Dokumentarfilm» – in dieser Kategorie lief Visages villages im Rennen um die Oscars und holte sich eine Nomination – kann kaum von Anfang an witziger verdeutlichen, dass, was er uns zeigt, teils nachgestellt, teils imaginär ist. Schon hier wird die zweistimmige, komplementäre und nuancierende Kommentierung durch die beiden Verantwortlichen eingeführt. Spielerisch ist klargestellt, dass es sich um verdoppelte Blicke handelt, die uns Realitäten gewissermassen in stereoskopischer Subjektivität zeigen und so veranlassen, unseren eigenen Standpunkt zu definieren.
Weiter zur ganzen Filmkritik von filmbulletin
Kritiken
Verleiher |
Agora / Filmcoopi |
Kommentare
Bitte melden Sie sich Logan oder registrieren Sie sich um kommentieren zu können.