Moon

Fast drei Jahre hat Sam Bell (Sam Rockwell) auf dem Mond zugebracht. Als einziger Angestellter einer vollautomatisierten Abbaufabrik, die Helium-3-Gas zwecks Energiegewinnung zur Erde schickt, steht ihm lediglich ein sprechender Bordcomputer namens Gerty (Stimme: Kevin Spacey) zur Seite. Der Kontakt zu Frau und Tochter zuhause erfolgt mittels zeitverzögerter Videobotschaften. Doch plötzlich erhält Sam ungewöhnliche Gesellschaft: Nachdem er unter Einfluss von Halluzinationen auf der Mondoberfläche einen Unfall gebaut hat, wird er von einem Mann, der ihm aufs Haar gleicht, aus dem Wrack geborgen.

Diese Geschichte über einen Klon, der seinesgleichen begegnet, eröffnet Darsteller Sam Rockwell die Möglichkeit, sämtliche Nuancen zwischen Gelassenheit und Gereiztheit auszuspielen. Regisseur Duncan Jones und Drehbuchautor Nathan Parker gelingt es dabei auf erfrischende Art, über Einsamkeit und Einzigartigkeit des menschlichen Wesens nachzudenken.

Jones, der 39-jährige Sohn von Rockstar David Bowie, bezieht sich mit „Moon“ natürlich auf grosse Genre-Vorbilder. Und er entwickelt sie weiter: Aus Andrei Tarkovskys „Solaris“ entlehnt „Moon“ die Wahrnehmungszweifel, und Computer Gerty steht für eine ungleich philanthropischere Version von Hal aus Stanley Kubricks „2001 – A Space Odyssey“. Sogar an einen der bekanntesten Songs seines Vaters („Space Oddity“, 1969) knüpft Jones an. Das nur gerade fünf Millionen Dollar teure All-Kammerspiel – von Stings Ehefrau Trudie Styler produziert – steht auch als extraterrestrisches Beispiel für skrupellose Profitgier. Und es öffnete Jones die Türen in die USA: Soeben hat der für „Moon“ mehrfach ausgezeichnete Regisseur mit Blockbuster-Star Jake Gyllenhaal („Prince of Persia“) den Science-fiction-Film „Source Code“ abgedreht.

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