Madres Paralelas
Streaming - Release: 14.10.23 auf filmingo.ch
Filmkritik von Hansjörg Betschart
Der Film beginnt auf einem Fotoset: Hinter der Kamera gibt eine Frau Anweisungen. Vor dem Objektiv lächelt ein Mann. Das Auge hinter dem Sucher gehört Janis. Sie lichtet das Lächeln des Antropologen Arturo ab. Ihre Blicke treffen sich im Sucher. Noch ehe das Fotoshooting zu Ende ist, nehmen uns die «Madres paralelas» gefangen – mit den Augen von Penélope Cruz.
Doch bevor die Geschichte der Liebe der Fotografin und des Antropologen Fahrt aufnimmt, spielt der Tod die Hauptrolle. Die Fotografin möchte, dass er ihren Urgrossvater exhumieren lässt. Janis wünscht den genetischen Beweis, dass er unter den ermordeten Widerstandskämpfer*innen liegt. Kaum hat der Antropologe den Antrag auf Exhumierung gestellt, kommt mit einem Liebesakt ein weiterer genetischer Schwung in die Geschichte. Janis wird schwanger.
Erst als Janis in der Geburtsklinik einer anderen Mutter begegnet, findet der Film zu seinem Kern der Parallel-Mütter. Auf einer dreijährigen Zeitachse entwickelt der Altmeister die Geschichte zweier Parallelen, die sich bekanntlich auch in der Ewigkeit nie schneiden. Ein paar Worte im Korridor der Geburtsklinik machen aus einer flüchtigen Zufallsbekanntschaft der beiden alleinstehenden Frauen eine Schicksalsgemeinschaft. Zwei Kinder erblicken das Licht der Welt und eine Wahrheit kommt an den Tag. Für Janis ist der Entscheid, ein Kind zu bekommen, die späte Chance, Mutter zu werden. Für die jugendliche Ana beginnt die Mutterschaft aus einer angstbeladenen Entscheidung. Die wenigen Worte, die sie miteinander tauschen, und die nahezu zeitgleiche Niederkunft sind der Beginn einer Geschichte, die weit über das Schicksal der beiden alleinerziehenden Frauen hinausweist
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Kritiken
Verleiher |
Pathé Films |
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