Highlights aus 60 Jahren Locarno
Der Schweizer Streamingdienst filmingo bietet zum Festival eine Online-Retro mit 50 Filmen.
Das Filmfestival Locarno kann dieses Jahr nicht im üblichen Rahmen stattfinden. Die Schweizer Streaming-Plattform filmingo hat sich deshalb entschieden, eine Auswahl mit Filmen früherer Ausgaben online anzubieten.
Zum Schauen bereit stehen sowohl Filme, die auf der Piazza Grande gezeigt wurden und Publikumspreise gewonnen haben wie der letztjährige Gewinner «Camille» von Boris Lojkine, der in der Locarneser Publikumsgunst selbst Tarantino und Maradona ausgestochen hat. Die Selektion bietet Preisträger bis zurück in die 1960er Jahre, darunter «Schwarzer Peter» von Milos Forman (1964), «Terra em transe» von Glauber Rocha (1967), «Bodhi Dharma» von Yong-kyun Bae aus Südkorea (1989) oder «Höhenfeuer» von Fredi M. Murer aus der Schweiz (1985). Von Asghar Farhadi ist das in Locarno präsentierte Frühwerk «Fireworks Wednesday» zu entdecken.
Man kann auf filmingo Verpasstes nachholen oder Geliebtes wieder schauen, sei das «No» von Pablo Larraín mit dem 2012 mit einem Excellence Award ausgezeichneten Schauspieler Gael García Bernal oder der Vierzehnstünder «La Flor» von Mariano Llinás, eine Art Spielfilm-Serie mit Freude am Genrespiel und vier Schauspielerinnen, damals eingeladen vom heutigen Berlinale-Chef Carlo Chatrian. «Vergiss mein nicht» von David Sieveking war das unvergessliche Event der Kritikerwoche 2012, «Le Havre» von Aki Kaurismäki ein stimmiger Piazza-Abend, wo auch der italienische Liebesfilm «C'eravamo tanto amati» von Ettore Scola lief. Als Wochentipp ist, ebenfalls aus der Selektion Locarno, aktuell der fesselnde russische Spielfilm «Durak» zu sehen, in dem Artiom Bystrow brilliert und als bester Schauspieler einen Silbernen Leoparden erhielt.
Die ganze Selektion findet sich auf filmingo.ch
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