Happy End
Streaming - Release: 7.5.21 auf filmingo.ch
Cannes 2017: Wettbewerb
Filmkritik von Tereza Fischer
Es wird kaum jemanden überraschen, dass ein Film mit dem Titel Happy End keines hat. Schon gar nicht, wenn es sich um einen Film von Michael Haneke handelt, der uns in den ersten Minuten brutal mit einer emotional aus dem Lot geratenen Welt konfrontiert.
In nur vier Fragmenten entfaltet er eine ultrakurze Chronologie einer Tragödie. Auf der Leinwand erscheint ein schmaler vertikaler Streifen im Format eines Mobiltelefons. Es gehört, wie wir später erfahren werden, der zwölfjährigen Ève, die ihre Mutter aus «sicherer» Distanz filmt. Als Erstes beim Abendritual im Badezimmer. Èves trockene, sarkastische Kommentare erscheinen als Textblasen über dem Gefilmten, das sie live streamt. Die Beziehung scheint zerrüttet zu sein. Man könnte dies aber noch als die Distanzierung eines Teenagers von seiner Mutter verstehen. Dann aber folgt eine Einstellung, in der Ève ihr Meerschweinchen filmt, dem sie Schlaftabletten ins Fressen getan hat und das stirbt. Es ist ein Testlauf mit dem Ziel, die depressive Mutter loszuwerden. Und so versetzt uns die letzte Einstellung der Exposition, in der die Mutter bewegungslos auf dem Sofa liegt, einen Schock, den wir bis ans Ende des Films mittragen, wenn Ève wieder ihr Phone in der Hand hält.
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