Flow

Streaming - Release: 4.3.25 auf filmingo.ch
Filmkritik von Walter Gasperi
Eine kleine Katze muss auf der Flucht vor einer Flut Ängste überwinden und schließt neue Freundschaften: Dem Letten Gints Zilbalodis gelang mit seinem für zwei Oscars nominierten Animationsfilm ein visuell überwältigendes und spannendes Meisterwerk, das ohne Worte und Menschen auskommt, aber anhand von Tieren dennoch von Existenziellem erzählt.
Mit wie viel Feingefühl und Liebe der Lette Gints Zilbalodis seinen nach dem gefeierten "Away – Vom Finden des Glücks" (2019) zweiten langen Animationsfilm gestaltet hat, macht schon die erste Szene spürbar. Sofort schließt man die kleine schwarze Katze ins Herz, wenn sie erwacht und langsam erst das eine, dann das andere Ohr aufrichtet.
Allein lebt sie im Wald. Verfolgt sie zunächst einen Hasen, so wird sie bald selbst von einem Rudel Hunden gejagt. Nur knapp entkommt sie und sieht sich schon wieder mit in Panik flüchtenden Hirschen und Rehen konfrontiert. Der Grund dafür lässt mit einer mächtigen Flutwelle nicht lange auf sich warten.
Enorme immersive Kraft entwickelt "Flow" bei der Flucht vor den Hunden und der hereinbrechenden Flut mit Point-of-View-Aufnahmen. Unmittelbar hineinversetzt ins Geschehen fühlt man sich, sieht sich selbst als Verfolgte oder Verfolger und von der Flut mitgerissen.
Begeisternd ist auch die teils fotorealistische Genauigkeit, mit der die Natur gestaltet ist. Bäume und Wiesen erstrahlen in kräftigen Grüntönen, ehe alles vom Wasser bedeckt wird. Keine Informationen zu den Ursachen dieser Katastrophe bietet Zilbalodis, doch unübersehbar ist, dass das Wasser immer weiter ansteigt.
Spuren menschlicher Zivilisation finden sich mit einem Haus im Wald, in dem offensichtlich ein Künstler oder eine Künstlerin lebte, die Holzstatuen von Katzen schnitzte. Diese teils monumentalen Skulpturen stehen auf den Wiesen, bis auch sie vom Wasser bedeckt werden.
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