And Then We Danced
Streaming - Release: 1.10.20 auf filmingo.ch
Filmkritik von Walter Gasperi
Strenge traditionelle Geschlechterbilder bestimmen die georgische Gesellschaft, besonders die Szene des Nationaltanzes. Dennoch verliebt sich ein junger Tänzer in einen Kollegen. Der Schwede Levan Akin verbindet vor dem Hintergrund dieser homophoben Welt mitreißende Tanzszenen mit einer berührenden Liebes- und Emanzipationsgeschichte.
Zu lasch sei er, wirft der Tanzlehrer dem jungen Merab (Levan Gelbakhiani) vor. Steif wie ein Nagel müsse der Mann beim georgischen Nationaltanz stehen, mit Sexualität habe dieser nichts zu tun. Auch wie die Schritte förmlich in den Boden gestampft werden, bringt die harte Männlichkeit zum Ausdruck, die hier gepflegt und propagiert wird.
Schon äußerlich entspricht Merab mit seinem schlanken Körper, seinem verträumten Blick und seinen lockigen blonden Haaren kaum diesen Vorstellungen. Dennoch tanzt er seit seiner Kindheit mit der etwa gleich alten Mary (Ana Javakishvili) im Jugendensemble des georgischen Nationalballetts und träumt von der Aufnahme in die Hauptgruppe. Wie in Georgien insgesamt hat der Tanz auch in Merabs Familie Tradition. Schon seine Großmutter tanzte und war ebenso wie sein Vater mit dem Nationalballett auf der ganzen Welt auf Tournee, sie trat einst unter anderem in der Mailänder Scala, er in der New Yorker Met auf.
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